Ladestation für das E-Bike, WLAN-Hotspot oder Notrufsäule – moderne Straßenleuchten sind wahre Alleskönner. Intelligent werden sie aber erst durch Lichtmanagementsysteme: Misst etwa ein Sensor an der Leuchte in der Morgendämmerung den ersten Lichteinfall, dimmt die zentrale Steuerung die Helligkeit herunter. Sind nach einem Fußballspiel besonders viele Menschen auf dem Heimweg, wird mehr Licht bereitgestellt, um die Sicherheit zu erhöhen. Präsenzmelder erfassen natürlich auch, wenn kein Verkehrsteilnehmer mehr unterwegs ist, und senken dann die Beleuchtungsstärke.
„In Kombination mit sparsamen LEDs können Kommunen den Energieverbrauch senken und dauerhaft Kosten einsparen“, erklärt Dr. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer der Brancheninitiative licht.de. Und das ist bei den großen Flächen, die beleuchtet werden müssen, und langen Brenndauern nicht wenig: Derzeit entfallen nach Angaben des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) noch 30 bis 40 Prozent des kommunalen Stromverbrauchs auf die Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen.
Datensammler für Echtzeitmaßnahmen
Straßenleuchten erheben auch Umweltdaten: Sensoren messen etwa Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Luftdruck. Damit wird die Erfassung von Wetterdaten wesentlich präziser. Mit der Messung von Ozon und Feinstaub können Kommunen bei zu hoher Luftbelastung sozusagen in Echtzeit geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen. Und weil die neuen Straßenleuchten an das Internet angebunden sind, melden sie z. B. eigenständig ihren Wartungsbedarf. So werden dank Fernüberwachung Ausfälle schneller erkannt und behoben, unnötige Kontroll- und Wartungsfahrten entfallen.
LEDs auf dem Vormarsch
„LEDs setzen sich in der Straßenbeleuchtung durch: Immer mehr der etwa neun Millionen Straßenleuchten in Deutschland werden mit energiesparenden LEDs betrieben“, so Waldorf. Ein Großteil der neuen Lichtpunkte sind heute schon LEDs, da sie langlebig, robust und wartungsarm sind. Kombiniert man die LED-Technologie mit Lichtmanagementsystemen, so liegt das Sparpotenzial in der Straßenbeleuchtung gegenüber einer Altanlage bei bis zu 80 Prozent. Die Lichtverteilung der LED-Leuchten lässt sich präziser auf den jeweiligen Bedarf anpassen. Statt hoher Streuverluste wird das Licht nur dorthin gelenkt, wo es gebraucht wird: auf die Fahrbahn und den Bürgersteig anstatt in Vorgärten und Schlafzimmer.
Mehr Informationen bietet die Brancheninitiative licht.de mit der Publikation licht.wissen Heft 03 „Straßen, Wege und Plätze“ (PDF).
Quelle: licht.de