„Derzeit läuft der Konjunkturmotor im Großhandel nur auf einem Zylinder. Als Bindeglied der einzelnen Wirtschaftsbereiche stimmen die Großhandelsumsätze im dritten Quartal bedenklich für die gesamtwirtschaftliche Dynamik im Restjahr. Die Konjunktur in Deutschland verliert seit dem 1. Quartal stetig an Schwung.“ Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), in Berlin zu den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes der Umsatzzahlen im Großhandel für das dritte Quartal 2016.
Leichter Preisanstieg ändert Seitwärtsbewegung nicht
Nach den Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes haben die Unternehmen des Großhandels im dritten Quartal 2016 real 0,9 Prozent und nominal 1,8 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz im Produktionsverbindungshandel, der ein Indikator für die Industrieproduktion und den Export ist, lag real um 1,4 Prozent und nominal um 3,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Konsumbereich setzte im Vergleichszeitraum real 0,3 Prozent weniger und nominal 0,5 Prozent mehr um. Zwar ist bereits ein leichter Preisanstieg bei den Großhandelsverkaufspreisen im Oktober zu erkennen, allerdings dürfte das an der derweilen volatilen Seitwärtsentwicklung der Umsätze im Großhandel nichts ändern.
Wirtschaftspolitische Maßnahmen gefordert
„Die Politik würde gut daran tun, die bislang zufriedenstellende Konjunkturlage als auch die erfreuliche Situation am Arbeitsmarkt durch gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen zu stärken. Mittelfristig ist ein ‚Weiter so‘ nicht zu leisten. Neue soziale Versprechungen lassen sich nur mit mehr wirtschaftlichem Schub bezahlen. Dafür bedarf es einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit, guter Infrastruktur und ökonomischer Impulse, insbesondere auch durch Zurückhaltung bei neuen regulatorischen Belastungen“, so Börner abschließend.
Quelle: BGA