Die Stimmung der Verbraucher zeigte im November im Großen und Ganzen eine stabile Entwicklung. Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung legten leicht zu, während die Einkommenserwartung minimale Einbußen verzeichnete. Der Gesamtindikator Konsumklima prognostiziert für den letzten Monat dieses Jahres 9,8 Punkte nach 9,7 Zählern im November.
Die Konsumenten zeigen sich in ihren Einschätzungen in diesem Monat insgesamt gesehen überaus stabil. Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten werden zum zweiten Mal in Folge optimistischer gesehen. Die Einkommenserwartung stabilisiert sich nach zwei deutlicheren Rückgängen in Folge mit sehr geringen Einbußen. Die Anschaffungsneigung überspringt wieder die 50-Punkte-Marke. Folglich kann das Konsumklima geringe Zuwächse verzeichnen.
Die Erhebung der Verbraucherstimmung fiel zum überwiegenden Teil in die Zeit vor den US-Präsidentschaftswahlen, so dass mögliche Auswirkungen der Wahlen kaum einen Einfluss auf das aktuelle Konsumklima haben.
Konjunkturaussichten: zweiter Anstieg in Folge
Die Konjunkturaussichten hellen sich wieder etwas auf. Der Indikator legt zum zweiten Mal in Folge moderat zu. Nach einem Plus von 2,3 Punkten steigt die Konjunkturstimmung auf 15,3 Zähler. Damit liegt der Indikator nun mehr als zwanzig Zähler über seinem entsprechenden Vorjahreswert.
Im Gegensatz zum steigenden Optimismus der Konsumenten hat das deutsche Wirtschaftswachstum im dritten Quartal dieses Jahres eine Verschnaufpause eingelegt. Für das vierte Quartal sagen die Experten wieder eine dynamischere Entwicklung für das BIP voraus. So erscheint es nach wie vor realistisch, dass das BIP 2016 im Vergleich zu 2015 um insgesamt 1,9 Prozent steigen wird.
Anschaffungsneigung: leichte Gewinne
Steigende Konjunkturaussichten sowie eine stabilisierte Einkommenserwartung sorgen dafür, dass die Anschaffungsneigung im November leicht zulegen kann. Nach einem Plus von 1,3 Zählern steigt der Indikator auf 51,2 Punkte. Im Vorjahresvergleich steht ein kleines Plus von 2,3 Zählern zu Buche. Sicherlich hat die Anschaffungsneigung in diesem Monat auch Rückenwind von der Sparneigung erhalten. Seit ihrem historischen Tiefststand im April hatte sie sich in den letzten Monaten wieder etwas erholt. Im November ist sie jedoch wieder deutlich abgesackt. Wann es zu einer nachhaltigen Trendwende kommen wird, ist derzeit nicht absehbar. Folglich bleibt das Sparen in den Augen der Konsumenten keine sehr attraktive Alternative und die Verbraucher sind eher geneigt, das Geld auszugeben. Dies dürfte sicherlich den Handel angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäftes sehr erfreuen.
Konsumklima auf gutem Niveau stabil
Für Dezember 2016 prognostiziert der Gesamtindikator 9,8 Punkte nach 9,7 Zählern im November. Damit hat der Indikator nach mehreren Rückgängen in Folge gerade noch rechtzeitig vor dem anstehenden Weihnachtsgeschäft wieder leicht zulegen können. Ob der für viele überraschende Ausgang der US-Wahlen die Stimmung nachhaltig beeinflussen wird, bleibt abzuwarten. Mögliche Effekte werden frühestens in der Dezember-Erhebung zu messen sein. GfK bestätigt ihre Prognose, wonach die realen privaten Konsumausgaben in diesem Jahr um etwa 2 Prozent steigen werden. Dafür sorgen die nach wie vor sehr erfreuliche Beschäftigungslage sowie die gute Einkommensentwicklung. Der private Konsum wird damit sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr eine wesentliche Stütze der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland bleiben.
Quelle: GfK