Händler konzentrieren sich zunehmend auf die Umsetzung digitaler Marketingmaßnahmen. Das geht aus der Ergänzungsstudie zum aktuellen „Marketingmonitor Handel 2016-2019“ des EHI hervor. Dabei haben die kleineren und mittleren Unternehmen gegenüber den großen Unternehmen die Nase vorn. Wichtigste Herausforderung im digitalen Marketing ist die gezieltere Ansprache der Kunden.
Optimistische Einschätzung der Konkurrenz
Auf dem Weg zur Umsetzung der digitalen Transformation im Marketing ist für ein der Großteil der befragten Unternehmen erst die halbe Strecke oder weniger zurückgelegt. Marketingchefs zeigen sich selbstkritisch und wissen, dass sie die selbst gesteckten Ziele nicht erreicht haben. Wobei die großen Unternehmen bereits in der Planung eher pessimistisch waren: Der Fortschritt des Wandels zum digitalen Marketing liegt hier nach Einschätzung der Konzerne bei 41 Prozent, das ist nur knapp unter den bis zu diesem Zeitpunkt geplanten 46 Prozent. Die Konkurrenz sehen sie allerdings noch weiter zurück, sie glauben, dass ihr stärkster Wettbewerber den Wandel zum digitalen Marketing erst zu einem guten Drittel vollzogen hat.
Gesteckte Ziele noch nicht erreicht
Etwas zu optimistisch haben die kleinen und mittleren Unternehmen ihre Ziele gesteckt. Sie wollten schon gut zwei Drittel des Digitalisierungsprozesses umgesetzt haben, verwirklicht sind aber erst 49 Prozent. Sie liegen damit auch deutlich hinter ihrem stärksten Wettbewerber, dessen Digitalisierungsgrad nach Einschätzung der Befragten bereits 62 Prozent beträgt. Die kleinen und mittleren Unternehmen scheinen aufgrund ihrer weniger komplexen Strukturen und der daraus resultierenden Agilität dennoch schneller voran zu schreiten als die Großen und etablieren sich als Treiber der digitalen Transformation in der Handelsbranche.
Gezieltere Ansprache des Kunden im Fokus
Höchste Priorität hat für alle Verantwortlichen im Handelsmarketing die gezieltere Ansprache der Kunden, gefolgt von mehr Effizienz der Marketingkommunikation (84 Prozent). Auf Platz 3 der Zielsetzungen liegt für gut zwei Drittel der Befragten die Verbesserung des Kundenengagements, also die Interaktion mit dem Kunden. Dementsprechend gelten Social Media-Marketing, Suchmaschinen-Marketing und der Ausbau der eigenen Webseite als wichtige To Dos im Handelsmarketing der kommenden Jahre.
Vernetzung der einzelnen Abteilungen komplex
Die Digitalisierung erfordert eine zunehmende Vernetzung der einzelnen Abteilungen in den Unternehmen, die sich für 70 Prozent der Händler als komplexe Aufgabe darstellt. An zweiter Stelle der wichtigsten Herausforderungen im Transformationsprozess rangieren für 66 Prozent die hohen Investitionen in IT- und Datenmanagementsysteme. Gleiche Relevanz besitzt für die Befragten der Koordinationsbedarf bei der Integration von digitalen und analogen externen Kommunikationskanälen.
Quelle: EHI Retail Institute e. V