„Die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie sind im September dieses Jahres auf der Stelle getreten“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Insgesamt gab es lediglich ein ganz leichtes Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Inlandsaufträge gaben um 4,0 Prozent nach, wohingegen die Auslandsaufträge um 3,3 Prozent anzogen. Kunden aus der Eurozone orderten 2,9 Prozent weniger als vor einem Jahr, Kunden aus Drittländern allerdings 6,9 Prozent mehr.
In den ersten drei Quartalen 2016 verfehlten die Bestellungen ihren Vorjahreswert um 1,0 Prozent. Die Aufträge aus dem Inland blieben hier unverändert (-0,1 Prozent), die aus dem Ausland gingen um 1,7 Prozent zurück. Während aus dem Euroraum 1,1 Prozent mehr Orders eingesammelt werden konnten als vor einem Jahr, fielen die Bestellungen aus dem Rest der Welt um 3,2 Prozent geringer aus.
Produktion und Umsatz gehen im September leicht zurück
Die preisbereinigte Produktion der heimischen Elektroindustrie ist im September dieses Jahres um 0,4 Prozent gegenüber Vorjahr gesunken. Kumuliert von Januar bis September 2016 gab es aber einen Zuwachs von 1,6 Prozent. Die nominalen Erlöse der Unternehmen gaben im September ebenfalls leicht um 0,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 16,3 Milliarden Euro nach. Der Inlandsumsatz sank um 0,5 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz blieb mit 8,5 Milliarden Euro so hoch wie im Vorjahr (0,0 Prozent). Die Erlöse mit Kunden aus der Eurozone sackten deutlich um 7,7 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro ab. Dagegen konnte der Umsatz mit Drittländern um 4,8 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro zulegen.
In den gesamten ersten neun Monaten dieses Jahres kam der Branchenumsatz auf 131,7 Milliarden Euro und lag damit 1,1 Prozent höher als vor einem Jahr. Inlands- und Auslandserlöse erhöhten sich dabei um 1,7 bzw. 0,6 Prozent auf 64,0 und 67,7 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Euroraum-Kunden fiel mit 24,7 Milliarden Euro um 0,4 Prozent geringer und der mit der übrigen Welt (von 43,0 Milliarden Euro) um 1,2 Prozent höher aus als im Vorjahr.
Geschäftsklima im Oktober gestiegen
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie ist unterm Strich auch im Oktober gestiegen. „Während sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage gegenüber dem Vormonat deutlich verbessert hat, gingen die allgemeinen Geschäftserwartungen allerdings etwas zurück.
Die Bruttoanlageinvestitionen der deutschen Elektroindustrie beliefen sich im vergangenen Jahr 2015 auf 6,4 Milliarden Euro. Bezogen auf den Branchenumsatz entsprach dies einer Quote von 3,6 Prozent. „Den Planungen der Unternehmen zufolge dürfte das diesjährige Investitionsvolumen insgesamt um 8,0 Prozent höher ausfallen als im Vorjahr und damit knapp 6,9 Milliarden Euro erreichen“, so Dr. Gontermann. „In der Hälfte der Fälle ist hierbei die Erweiterung der Produktionskapazitäten das Hauptinvestitionsmotiv. Bei 31 Prozent der Unternehmen stehen Rationalisierungsinvestitionen und bei 20 Prozent Ersatzinvestitionen im Vordergrund.“
Quelle: ZVEI