GfK Konsumklima Europa: Verunsicherung belastet Verbraucherstimmung

Das länderübergreifende Top-Thema im dritten Quartal, insbesondere zu Beginn, war die Entscheidung der britischen Bevölkerung, aus der EU auszutreten. Ansonsten beherrschten vor allem landesspezifische Themen die Diskussionen in den einzelnen europäischen Ländern. Die Indikatoren Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung entwickelten sich europaweit nicht einheitlich. Das Konsumklima für die EU28 ist insgesamt von Juni bis September 2016 von 13,1 Punkten auf 12,3 Zähler gesunken.

Brexit nach Top-Position von nationalen Themen abgelöst

Der Beginn des dritten Quartals war geprägt von der Entscheidung der britischen Bevölkerung Ende Juni, aus der EU auszutreten. In fast allen europäischen Ländern, ganz besonders natürlich in Großbritannien, fielen das Konsumklima und vor allem die Konjunkturerwartung zum Teil dramatisch.  Bereits im August gestaltete sich jedoch die Diskussion über den Brexit europaweit wieder deutlich zurückhaltender. Andere, insbesondere länderspezifische Themen überwogen. Welche Auswirkungen der Brexit tatsächlich auf die Stimmung der europäischen Verbraucher haben wird, lässt sich mit Sicherheit erst absehen, wenn die konkreten Verhandlungen beginnen und der Austritt näher rückt.

Gute Entwicklung schlägt sich nicht in Verbraucherstimmung nieder

Wirtschaftlich betrachtet entwickelt sich Europa positiv. Nahezu alle Länder weisen Wirtschaftswachstum aus, zum Teil mit sehr beeindruckenden Zuwachsraten. Dies zeigt sich auch bei den Arbeitslosenzahlen. In den meisten Ländern steigt die Beschäftigung, die Arbeitslosenquoten sinken. Allerdings schlagen sich diese positiven Aspekte nicht grundsätzlich in steigenden Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Verbraucher nieder. Auch die Anschaffungsneigung zeigte sich nicht immer konsistent zur sonstigen wirtschaftlichen Entwicklung der einzelnen Länder. Hier spielen derzeit offensichtlich auch andere länderspezifische, aber auch allgemeine psychologische Faktoren und grundsätzliche Unsicherheiten wie der andauernde Krieg in Syrien, die Terroranschläge in Frankreich und Deutschland, das Erstarken von rechtspopulistischen Parteien bei Wahlen und in Umfragen oder die bevorstehende Präsidentenwahl in den USA eine Rolle.
Quelle: GfK

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