Der seit Dezember 2014 anhaltende Aufschwung der deutschen Industrie hat im August dieses Jahres nur leicht an Dynamik verloren. Das signalisiert der finale saisonbereinigte Markit/BME Einkaufsmanager Index (EMI), der gegenüber Juli lediglich um 0,2 Punkte auf 53,6 gesunken ist. Dass das Wachstum nach wie vor solide ausfiel, war daran zu erkennen, dass der Langzeit-Durchschnittswert von 51,9 Punkten ein weiteres Mal deutlich übertroffen wurde. Der PMI spiegelt das Ergebnis der August-Umfrage zur Konjunkturlage in der deutschen Industrie in einem Wert wider.
„Der EMI hat zwar im August leicht nachgegeben, dennoch ist auch der aktuelle Wert ein Beleg für die Robustheit der deutschen Konjunktur“, betonte Dr. Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), in Frankfurt.
Stabil trotz Brexit
„Trotz Brexit-Votum bleibt der EMI weiterhin stabil. Mögliche negative Effekte daraus werden durch eine zunehmend bessere Entwicklung in den USA, aber auch in vielen Schwellenländern kompensiert. Wir haben jüngst unsere Wachstumsprognose für Deutschland sogar nach oben revidiert“, sagte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, dem BME. In diesem Jahr sollten nach Einschätzung der Bankdirektorin 1,8 Prozent drin sein und auch 2017 sei mit einer Rate von mehr als 1,5 Prozent zu rechnen.
Anziehende internationale Nachfrage
„Die deutsche Wirtschaft schwenkt auf einen flacheren Wachstumspfad ein. Erfreulich ist die Entwicklung der Auslandsbestellungen, gerade angesichts der internationalen Krisen und der Brexit-Diskussion“, kommentierte DIHK-Konjunkturexperte Dr. Dirk Schlotböller die aktuellen EMI-Daten. Die Stabilisierung der Einkaufspreise weise ebenfalls auf eine anziehende internationale Nachfrage hin. „Die Inlandsnachfrage entwickelte sich zwar etwas schwächer als zuletzt, der Binnenkonsum profitiert aber weiterhin von den guten Beschäftigungszahlen“, sagte Schlotböller dem BME.
Quelle: BME