Versicherungsschutz von Spediteuren meist unzureichend

Kleinere und mittelständische Unternehmen erleben nicht selten eine böse Überraschung, wenn ihr Spediteur in einen Unfall verwickelt wird. Denn häufig ist die beförderte Ware nicht ausreichend versichert. Das haben Recherchen der Nürnberger Versicherung ergeben. Besitzer bleiben allzu oft auf seinem Schaden sitzen. 
Der Anteil des Güterverkehrs auf der Straße ist in den letzten Jahren noch stärker gewachsen: Das Statistische Bundesamt registrierte von 2014 auf 2015 eine Zunahme um 1,9 Prozent auf über 3,5 Milliarden Tonnen. „Mit dem zunehmenden Verkehrsaufkommen erhöht sich leider auch das Unfallrisiko – besonders im Sommer, wenn es auf den Straßen durch Urlauber und Baustellen zusätzlich eng wird“, weiß Jürgen Schulze, Experte der Nürnberger Versicherung. Wird ein voll beladener LKW oder Transporter in einen Unfall verwickelt, kann das für den Händler, der dem Spediteur seine Waren anvertraut hat, teuer werden: Denn die meisten Transportunternehmen haften nur mit einem Pauschalbetrag je Kilogramm Fracht. Und der deckt selten den Wert der beschädigten Ladung ab.  

Haftpflicht- und Sachversicherung reichen nicht

„Der Haftungsumfang von Spediteuren und Frachtführern ist meist kein ausreichender Ersatz für eine Transportversicherung“, warnt Schulze. Dazu kommt: Nicht selten sind gleich mehrere Unternehmen mit dem Transport einer Ware betraut. Das erschwert die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen in voller Höhe zusätzlich, wenn der Schaden erst beim Empfänger auffällt. „Eine Transportversicherung befreit den Kunden von der Pflicht nachzuweisen, unter wessen Verantwortung der Schaden eingetreten ist“, erklärt der Experte. „Laut Handelsgesetzbuch (HGB) trägt nämlich ein Käufer beim Transport das Risiko.“ Ähnliches gilt bei Lieferklauseln wie „ab Werk“ oder „ab Fabrik“. Ganz anders aber bei Lieferungen „frei Haus“: Hier liegt das Risiko allein beim Absender.  

Handwerker abgesichert unterwegs 

Was aber, wenn der Inhalt des Transporters gar nicht als Lieferung gedacht war? Handwerker befördern in ihren Fahrzeugen oft auch wertvolle Güter ihrer Kunden. Wer hier nicht auf den Kosten sitzen bleiben will, sollte mit einer Transporterinhalt-Versicherung vorsorgen, rät der Versicherungsexperte: Der entsprechende Schutz für Unternehmen schließt außerdem Verlust oder Beschädigung von firmeneigenen Arbeitsgeräten, Maschinen und Werkzeugen sowie Handelswaren und Kundengüter ein, die durch Einbruch, Vandalismus oder Diebstahl während einer dringenden Fahrtunterbrechung verursacht wurden. Für Werkstatt- und Servicewagen gilt bei Einbruch oder Diebstahl der erweiterte Tages- und Nachtzeitschutz.  Eine Transporterinhalt-Versicherung leistet darüber hinaus auch, wenn ein Container über Nacht auf der Baustelle bleibt, aufgebrochen und ausgeraubt wird.  
Quelle: Nürnberger Versicherung

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