Im Gegensatz zum Wetter zeigt sich die Stimmung der deutschen Verbraucher im Frühsommer 2016 von ihrer sonnigen Seite. Für Juli prognostiziert der Konsumklima-Gesamtindikator 10,1 Punkte nach 9,8 Zählern im Juni. Konjunktur- und Einkommenserwartung legen spürbar zu, während die Anschaffungsneigung leichte Einbußen hinnehmen muss.
Die Verbraucher sehen die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten in einer guten Verfassung. Dies signalisiert der deutliche Anstieg der Konjunkturerwartung in diesem Monat. In deren Sog klettert die Einkommenserwartung auf einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung. Lediglich die Anschaffungsneigung büßt etwas ein, weist aber nach wie vor ein überaus hohes Niveau auf.
Brexit erst nach Befragung
Der Brexit konnte die Konjunkturstimmung noch nicht beeinflussen, da die Befragung zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen war. Es ist allerdings zu erwarten, dass sich die aktuelle Unsicherheit an den Finanzmärkten auch auf die deutschen Verbraucher übertragen wird. Wie deutlich der Einfluss der Entscheidung auf das Konsumklima in den nächsten Monaten sein wird, hängt auch davon ab, wie stark die finanzpolitischen Auswirkungen sein werden und wie sich die Diskussionen innerhalb der Europäischen Union entwickeln.
Anschaffungsneigung mit leichten Einbußen
Die Anschaffungsneigung kann im Juni ihr 12-Monats-Hoch aus dem Vormonat nicht behaupten. Der Indikator verliert 3,3 Zähler und weist nun 54,4 Punkte auf. Der Trend zeigt trotz der Einbußen leicht nach oben. Damit zeigt sich die Anschaffungsneigung weiter von ihrer Sonnenseite. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus ist die Sparer-Alternative zum Konsum nicht verlockend.
Konsumklima legt deutlich zu
Für Juli 2016 prognostiziert der Gesamtindikator 10,1 Punkte nach 9,8 Zählern im Juni. Der Trend des Konsumklimas zeigt somit weiter nach oben. Das gute Konsumklima wird im Wesentlichen getragen von den exzellenten inländischen Rahmenbedingungen, wie hoher Beschäftigungsstand, sehr guter Einkommensentwicklung und kaum vorhandener Inflation.
Quelle: GfK