Wie umweltfreundlich sind Alternativen zu Diesel und Benziner wirklich? Dieser Frage widmet sich das österreichische Umweltbundesamt in einer aktuellen Studie, in der die Treibhausgas-Emissionen, die Luftschadstoffemissionen und der Energiebedarf von Benzin-, Diesel-, Hybrid- und Elektroautos verglichen wurden. Die ExpertInnen berücksichtigten dabei die Umweltauswirkungen, die während des gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge entstehen, von der Produktion über den Betrieb bis hin zur Entsorgung.
E-Autos weit vorn
Die Ergebnisse: Elektroautos schneiden bei allen Parametern am besten ab. Stammt der Strom aus erneuerbaren Energieträgern, fällt die Ökobilanz für Elektroautos noch deutlich besser aus. Hybrid-Fahrzeuge punkten mit niedrigeren Emissionen als Diesel- und Benzin-Fahrzeuge und landen mit ihrer Ökobilanz auf Platz zwei. Elektrofahrzeuge können auch noch mit einer weiteren Bilanz punkten, denn diese Technologie kann die Lärmbelastung bei niedrigen Geschwindigkeiten, insbesondere in der Stadt deutlich verringern. Ab ca. 35 km/h entsteht Lärm vor allem durch das Abrollgeräusch der Reifen – und ist damit unabhängig von der Antriebsart.
Emissionen
Legt man die Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen), die bei Produktion, Betrieb und Entsorgung entstehen, auf gefahrene Kilometer um, schneiden Benzin- und Diesel-Fahrzeuge am schlechtesten ab. Sie verursachen im Vergleich mit den anderen Antrieben die meisten THG-Emissionen pro gefahrenem Kilometer. Hybrid-Fahrzeuge stoßen aufgrund des zusätzlichen Elektromotors ca. 8 % weniger THG-Emissionen aus als rein fossil betriebene Diesel und Benziner, bei den Elektrofahrzeugen sind es im Vergleich 75–90 % weniger. Auch bei Stickoxid-Emissionen liegen die Elektroautos vorn. Leidglich bei Staubemissionen bilanzieren die betrachteten Antriebsarten annähernd gleich.
Energieaufwand für Produktion, Nutzung und Entsorgung
Der Energieaufwand über den gesamten Lebenszyklus ist bei Elektrofahrzeugen um das drei- bis vierfache geringer als bei fossil betriebenen Fahrzeugen. Im Vergleich zu Hybridautos erfordern Elektroautos über ihren gesamten Lebenszyklus einen 50 % bis 70 % geringeren Energieaufwand. Der Energieaufwand bei der Fahrzeugherstellung und der Materialeinsatz sind für alle Fahrzeuge ungefähr gleich. Die meiste Energie erfordert bei allen Antriebsarten der Betrieb des Fahrzeugs.
Innerorts am nachhaltigsten
Fahrsituation, Akku-Lebensdauer und Fahrzeugherstellung wirken sich maßgeblich auf das Ergebnis der Ökobilanz der Antriebsarten aus. Die geringsten Umweltauswirkungen verursachen Elektroautos, die innerorts gefahren werden. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Lebensdauer des Akkus. Darüber hinaus bringt die Verwendung von Sekundärmaterialien bei der Fahrzeugherstellung erhebliche, umweltrelevante Vorteile.
Die gesamte Studie kann hier heruntergeladen werden (PDF).
Quelle: Umweltbundesamt, Österreich