Die deutsche Elektroindustrie hat im März 2016 12,0 Prozent weniger Bestellungen eingesammelt als vor einem Jahr. „Allerdings spielt hier ein Basiseffekt eine wesentliche Rolle, da es vor einem Jahr sehr viele Großaufträge gegeben hatte. Zusätzlich fiel Ostern dieses Jahr bereits in den März“, sagte Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Hierdurch werde der Vorjahresvergleich erheblich verzerrt.
Die Inlandsaufträge sanken im März um 19,5 Prozent, die Auslandsaufträge um 4,8 Prozent. Die Bestellungen aus der Eurozone verringerten sich um 3,9 Prozent, die Aufträge aus Drittländern verfehlten ihr Vorjahresniveau um 5,4 Prozent. Im gesamten ersten Quartal blieben die Auftragseingänge in der Branche 3,2 Prozent hinter ihrem Vorjahresniveau zurück. Die Inlandsaufträge gaben um 5,8 Prozent und die Auslandsaufträge um 1,1 Prozent nach. Kunden aus dem Euroraum orderten 0,2 Prozent weniger als in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Aus Drittländern gingen um 1,6 Prozent geringere Bestellungen ein.
Leichtes Produktionsplus im ersten Quartal
Die preisbereinigte Produktion lag im März 2016 um 2,8 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Kumuliert von Januar bis März ist der Branchenoutput um leichte 0,4 Prozent gestiegen. Derweil haben die Elektrounternehmen ihre Produktionspläne im April wieder etwas erhöht. 19 Prozent der Firmen wollen ihren Output in den nächsten drei Monaten erhöhen, nur fünf Prozent senken. Der Rest plant mit einem konstanten Niveau.
Mit 15,7 Milliarden Euro lagen die Erlöse der heimischen Elektrofirmen im März dieses Jahres 1,9 Prozent niedriger als im Vorjahr. Der Inlandsumsatz ging leicht um 0,5 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro zurück, der Auslandsumsatz gab um 3,1 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro nach.
Geschäftsklima hellt sich im April wieder etwas auf
Nach zuvor drei Rückgängen in Folge hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im April dieses Jahres wieder etwas erholt. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate fielen besser aus als noch im März. 32 Prozent der Branchenunternehmen bewerten ihre derzeitige wirtschaftliche Situation als gut, 57 Prozent als stabil und elf Prozent als schlecht. Was den Blick nach vorne anbelangt, so stieg der Saldo aus positiven und negativen Erwartungen der Firmen im April deutlich von vier auf zehn Prozentpunkte.
Quelle: ZVEI