Die Zumtobel Group plant die Schließung ihres Produktionsbetriebs in Usingen zum 31.08.2016. Wie Zumtobel mitteilt, werden die Arbeitnehmervertreter von Anfang an in diesen Prozess eingebunden. Dabei sollen allem voran sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen 156 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden werden. Vor einigen Monaten hat die Zumtobel Group einen Suchprozess nach einem strategischen Partner für das nur unzureichend ausgelastete Werk eingeleitet, um von Synergien und Skaleneffekten zu profitieren. Diese Suche mündete zwar in intensive Verhandlungen mit einigen Interessenten, die allerdings zu keinem Abschluss führten.
Neben der nicht zufriedenstellenden Auslastung des Werks sind die überdurchschnittlich hohen indirekten Produktionskosten sowie die geringe strategische Relevanz des in Usingen produzierten „Medicals“-Portfolios, das nicht zum Kerngeschäft gehört, weitere Gründe für die Entscheidung. Auch unter Berücksichtigung der gesamten Produktionskapazitäten weltweit ist die Fortführung des Standorts als unternehmenseigener Betrieb keine wirtschaftlich tragfähige Alternative. Vor diesem Hintergrund hat die Geschäftsführung der Zumtobel Lighting GmbH in Abstimmung mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Zumtobel Group entschieden, Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über eine geplante Schließung des Werks aufzunehmen. Dabei ist es das Ziel, zu einvernehmlichen und sozialverträglichen Lösungen im Interesse der betroffenen Mitarbeiter zu kommen.
Christian Ranacher, Geschäftsführer Zumtobel Lighting GmbH, Deutschland, sagt: „Wir bedauern es sehr, dass wir für unseren Produktionsstandort Usingen keine Lösung erreichen konnten, die die Arbeitsplätze vor Ort sichern könnte. Wir bedauern die heutige Entscheidung insbesondere aus der Perspektive unserer Mitarbeiter, die über viele Jahre mit großem Engagement und hoher Kompetenz für unser Unternehmen gearbeitet haben. Wir werden unsere Verantwortung als Arbeitgeber selbstverständlich vollumfänglich wahrnehmen und dazu mit den Arbeitnehmervertretern konstruktive und lösungsorientierte Gespräche führen.“
Im Zuge der geplanten Schließung des Werks Usingen plant die Zumtobel Group, ihr Produktportfolio für medizinische Versorgungseinheiten („Medicals“) aus dem Markt zu nehmen. Bestehende Kundenaufträge werden noch ausgeliefert. Alle anderen in Usingen gefertigten Produkte – Stehleuchten, Pendelleuchten und Stromschienen – verbleiben im Portfolio und sollen künftig v.a. in den Werken Dornbirn (Österreich) und Lemgo (Deutschland) gefertigt werden.
Hintergrund für die geplante Schließung des Produktionsbetriebs in Usingen ist, dass die Zumtobel Group aktuell die Anzahl ihrer Werke evaluiert, um die Auslastung und Wettbewerbsfähigkeit ihres weltweiten Produktionsnetzwerks zu verbessern. In diesem Zusammenhang hat die Zumtobel Group bereits in den beiden Vorjahren Produktionsstätten in Landskrona (Schweden), in Ennenda (Schweiz) und in Tianjin (China) geschlossen bzw. verkauft, wie im Falle von Innsbruck (Österreich) und Auckland (Neuseeland) geschehen.