Photovoltaik-Ausbau 2015 hinkt den nationalen Zielvorgaben hinterher

Der PV-Ausbau bleibt hinter den Zielen der Bundesregierung zurück: 2015 lag die neu installierte Leistung lediglich bei 1,5 Gigawatt, berichtete die Bundesnetzagentur Anfang Februar. Verglichen mit dem im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) angestrebten jährlichen Ausbaukorridor von 2,4 bis 2,6 Gigawatt wurden im vergangenen Jahr nur 60 Prozent des vorgesehenen Ausbaus erreicht. „So verfehlen wir unsere klima- und industriepolitischen Ziele“, sagt Dr. Carsten Tschamber vom Solar Cluster Baden-Württemberg und fordert einen Kurswechsel.

„Die Auslandsgeschäfte können den Einbruch auf dem deutschen Markt zum Teil abfedern. Wir brauchen aber einen starken Heimatmarkt, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Tschamber. „Wir müssen die politischen Rahmenbedingungen schnellstmöglich den Gegebenheiten anpassen, wollen wir nicht weitere der noch rund 50.000 Arbeitsplätze in dieser Zukunftsbranche gefährden.“

2016 steht ein weiterer Rückgang bevor

2015 gab es vor allem bei den kleineren gewerblichen Anlagen große Einbrüche; so haben sich die Installationen bei Anlagengrößen zwischen 10 und 100 Kilowatt im Vergleich zu 2014 halbiert. Die Ausbauzahlen bei Anlagen ab einem Megawatt verblieben auf dem zu niedrigen Niveau von 2014. Dieses Jahr wird wieder ein schwieriges Marktumfeld für die Photovoltaik in Deutschland erwartet. Prognosen gehen von einem weiteren Rückgang aus: 1,4 Gigawatt sollen 2016 zugebaut werden und damit nur gut die Hälfte des politisch festgelegten Korridors. Will Deutschland an seinen Ausbauzielen festhalten und seinen Energiebedarf mittelfristig nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien decken, sollten sich die Installationszahlen auf einem Niveau von fünf bis sieben Gigawatt einpendeln.
Quelle: Solar Cluster BW

Print Friendly, PDF & Email
Tags: No tags

Comments are closed.