Die Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie bewerten die Geschäftslage im zweiten Halbjahr 2015 überwiegend gut. Die Erwartungen für die erste Jahreshälfte 2016 sind aber mäßig. Dies ist das Fazit der aktuellen Umfrage der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm unter ihren Mitgliedsbetrieben. bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: "Wir erleben derzeit eine Scheinkonjunktur, die vom Konsum getrieben ist."
Geschäftslage ist positiv
Die Lage im In- und Auslandsgeschäft wird von den Betrieben gut bewertet. 53 Prozent der Firmen kamen bezüglich der inländischen Geschäftslage zu einem positiven Urteil, nur knapp vier Prozent zu einem negativen. Das Auslandsgeschäft sahen 56 Prozent der Unternehmen als gut an, für sechs Prozent lief es schlecht.
Erwartungen für 2016 gedämpft
Die Erwartungen für die erste Jahreshälfte 2016 sind gedämpft. 88 Prozent der Unternehmen erwarten keine Veränderung der inländischen Geschäftslage, neun Prozent rechnen mit einer Verbesserung, drei Prozent befürchten eine Verschlechterung. Für das Ausland hoffen gut 18 Prozent auf eine Belebung, gleichzeitig befürchten 15 Prozent eine Eintrübung. Damit liegt der Saldo aus positiven und negativen Erwartungen beim Export erstmals seit einem Jahr wieder im positiven Bereich.
Beschäftigungsentwicklung erfreulich
Erfreulich ist nach Brossardts Worten die Beschäftigungsentwicklung: "Im Jahresverlauf 2015 werden insgesamt knapp 18.000 zusätzliche Stammarbeitsplätze in der bayerischen M+E Industrie entstanden sein. Insgesamt zählen die M+E Unternehmen in Bayern damit rund 810.000 Mitarbeiter. Für das erste Halbjahr 2016 erwarten wir zusätzlich 5.000 Arbeitsplätze." bayme vbm rechnen aber damit, dass sich der Beschäftigungsanstieg verlangsamen wird. Ein Drittel der Firmen will im ersten Halbjahr im Inland Beschäftigung aufbauen, 17 Prozent befürchten, Stellen abbauen zu müssen.
"Die Konjunktur dümpelt vor sich hin."
Brossardt zufolge zeigt sich alles in allem ein wenig dynamisches Bild: "Der bayerischen M+E Industrie geht es nicht richtig schlecht, aber auch nicht richtig gut. Die Konjunktur dümpelt vor sich hin." Als Gründe nennt er die schwache Entwicklung der globalen Wirtschaft und die anhaltende Unsicherheit infolge der geopolitischen Krisen. "Auch die Dynamik in China wird weiter nachlassen, Russland und Brasilien bleiben in der Rezession", so Brossardt.
Quelle: bayme vbm