Die Produktion von Lichttechnik wird 2015 gegenüber 2014 um 1,4 Prozent auf knapp 4,7 Milliarden Euro wachsen, berichtete der ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Frankfurter Messe Light+Building. Bei elektrischer Installationstechnik erwartet der Verband ein Wachstum der Produktion um drei Prozent auf gut sieben Milliarden Euro. „Die Erwartungen für 2016 sind in beiden Segmenten weiterhin durchaus positiv“, sagte Manfred Diez, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Licht. „Die Wachstumsschwerpunkte bei der Beleuchtungstechnik erwarten wir im öffentlichen Bereich bei Außenbeleuchtung und öffentlichen Gebäuden wie beispielweise Schulen. Hier wirken sich Förderprogramme des Bundes aus.“ Bei Elektroinstallationssystemen sei der Treiber eher im Wohnungsbau zu finden.
Die Zahl der Beschäftigten in der Lichtbranche in Deutschland ging 2014 um über 4,2 Prozent auf knapp 31.000 zurück. In der Installationsbranche blieb sie mit 60.000 Beschäftigten stabil.
LED-Technologie beschleunigt den Wandel
Die LED-Technologie hat in der Lichtbranche zu einem rasanten Wandel geführt. „Heute sehen wir auf der Messe fast nur noch LED für nahezu alle Beleuchtungsaufgaben“, so Diez. Zudem habe das Thema intelligente, vernetzte Beleuchtung Fahrt aufgenommen. Herstellerspezifische Insellösungen warteten darauf, vernetzt zu werden. Die Vorteile moderner Lichtlösungen seien Energieeffizienz und Wartungsvorteile, aber auch Komfort und Einfachheit der Installation.
Wachstumserwartungen bei Elektroinstallationssystemen
Für die Installationsbranche sprach Diez von erfreulichen Aussichten. Nach schleppendem Anlauf in den ersten Monaten habe sich 2015 zu einem stabilen Konjunkturjahr entwickelt. Die Branche rechne mit weiter steigender Wohnungsbautätigkeit. Zum einen würde Liquidität weiterhin in Sachwerte investiert, zum anderen werde die Flüchtlingskrise den Wohnungsbau befördern.
Nachholbedarf sieht Diez im Bereich der energieeffizienten Elektrosanierung. Eine Studie im Auftrag des ZVEI zeige, dass bis zu 70 Prozent des Bestands an Wohngebäuden den heutigen Mindeststandards nicht entsprechen. „Da fragt man sich, wie das Haus als Energiequelle funktionieren kann“, so Diez, „und wie eine zusätzliche Belastung durch Ladestationen für Elektromobilität möglich sein soll.“ Der ZVEI fordert deshalb, die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) solle ihre Förderprogramme auf die Elektrosanierung ausweiten.
Quelle: ZVEI