Vier von fünf Internetnutzern (80 Prozent) in Deutschland halten ihre persönlichen Daten im Internet für unsicher. Das ist nur ein Prozentpunkt weniger als vor einem Jahr, berichtet der Digitalverband Bitkom auf Basis einer repräsentativen Umfrage.
Zwei Jahre vor Bekanntwerden der Geheimdienstaffäre, im Jahr 2011, sagten „nur“ 55 Prozent der Befragten, dass sie ihre Daten im Internet für unsicher halten. Das stärkste Misstrauen herrschte auf dem Höhepunkt der Geheimdienstaffäre, als 86 Prozent davon ausgingen, dass ihre Daten im Internet nicht sicher sind. Der Bitkom befragt Internetnutzer regelmäßig zu den Themen Vertrauen und Datensicherheit.
Nach den Ergebnissen der Umfrage vertrauen viele Bürger weder dem Staat noch der Wirtschaft, wenn es um den Umgang mit ihren persönlichen Daten geht. Drei Viertel (75 Prozent) der Internetnutzer haben wenig oder gar kein Vertrauen in Staat und Behörden. Zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten misstrauen der Wirtschaft. Im Jahr 2011 war das Verhältnis noch umgekehrt. Seinerzeit misstrauten 40 Prozent der Befragten dem Staat und 46 Prozent der Wirtschaft. Rohleder: „Die Zeiten, als der Staat vielen als sicherer Hafen galt, sind vorbei.“
48 Prozent meinen, dass Unternehmen ihre persönlichen Daten illegal nutzen und zum Beispiel unerlaubt an Dritte weitergeben könnten. Die Sorge vor einem Betrug beim Online-Einkauf, bei einer Online-Auktion oder beim Online-Banking haben 44 Prozent der Internetnutzer. Deutlich geringer ausgeprägt ist die Angst vor Cybermobbing (19 Prozent) oder sexueller Belästigung im Internet (15 Prozent). Nur 6 Prozent der Befragten sagen, dass sie sich im Internet gar nicht bedroht fühlen.
Als größte Gefahr betrachten die Internetnutzer laut Umfrage die Infizierung ihres Computers mit Schadprogrammen: 71 Prozent der Befragten fürchten Probleme durch Viren, Trojaner oder andere schädliche Software. 55 Prozent befürchten eine illegale Nutzung ihrer persönlichen Daten durch Kriminelle, zum Beispiel einen Kreditkartenbetrug. Gut die Hälfte (52 Prozent) empfindet die Ausspähung persönlicher Daten durch staatliche Stellen als Bedrohung.
Quelle: Bitkom