Die Entwicklungen in Griechenland, aber auch die Krisen und Kriege im Nahen und Mittleren Osten sowie die Flüchtlingsproblematik haben die Stimmung der Verbraucher in Europa im dritten Quartal beeinflusst. Das Konsumklima EU28 ist seit Juni um einen halben Punkt auf 10,3 Zähler gesunken. Das sind Ergebnisse des GfK Konsumklima Europa in 15 europäischen Staaten.
Im Sommer beschäftigten viele verschiedene Themen die Menschen und Medien in Europa. Zunächst waren das neue Hilfspaket und die Neuwahlen in Griechenland beherrschend. Mit den hunderttausenden Flüchtlingen – vor allem aus Syrien – fanden zunehmend auch die Ursachen der Flucht starke Berücksichtigung. In Deutschland beispielsweise gehen inzwischen viele Experten, aber auch Verbraucher, davon aus, dass sich die Arbeitslosigkeit ab dem nächsten Frühjahr erhöhen wird, da dann die anerkannten Flüchtlinge auf den deutschen Arbeitsmarkt strömen. Inwieweit die Integration der Flüchtlinge in den einzelnen Ländern wirtschaftliche Konsequenzen und somit Auswirkungen auf die Konsumstimmung haben wird, bleibt abzuwarten.
Insgesamt ist die Lage in den betrachteten Ländern sehr unterschiedlich. In einigen Ländern lösten eher psychologische Faktoren, wie die stärker ins Bewusstsein drängenden Krisen, eine gewisse konjunkturelle Skepsis aus. Entsprechend beurteilten viele Bürger die Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung schlechter, als es die inländischen Rahmendaten erwarten ließen.
Die Konjunkturerwartungen der Deutschen befinden sich auf Talfahrt. Der Indikator sank im September zum vierten Mal in Folge. Seit Juni büßte er somit 18,5 Punkte ein. Mit einem Wert von 6,4 Punkten lagder Konjunktur-indikator im September aber noch immer knapp über seinem Vorjahresniveau von 4,4 Zählern. Auch ihre Einkommensaussichten schätzten die deutschen Verbraucher weniger optimistisch ein als im Juni. Über die Sommermonate sank der Indikator um 9,5 Punkte auf aktuell 47,7 Zähler. Dennoch liegt die Einkommenserwartung nach wie vor auf einem überaus hohen Niveau. Auch im Vergleich zum Vorjahr steht noch ein Plus von 4,3 Punkten zu Buche. Der Eintrübung der Konjunkturaussichten konnte sich auch die Anschaf-fungsneigung nicht entziehen. Der Indikator verlor im dritten Quartal 6,6 Punkte und gingauf 50,4 Zähler zurück. Im Vergleich zum letzten Jahr verzeichnet der Indikator noch ein Plus von 7,9 Punkten
Quelle: GfK