Der Landesverband Groß- und Außenhandel, Vertrieb und Dienstleistungen Bayern e.V. (LGAD) stellte bei seinem Verbandstag, der ganz im Zeichen des Leitthemas "Der Großhandel in Bayern – Marktstrukturen und Digitalisierung" stand, die Ergebnisse der gleichnamigen Studie vor. Darin zeigt sich: Bayerns Großhandel ist in bester Verfassung, allerdings auf die Digitalisierung noch zu wenig vorbereitet.
In der aktuellen Studie wird die Wirtschaftsstufe Großhandel in vielen Aspekten unter die Lupe genommen. Dabei werden Aussagen gemacht zu Fragen wie, was ist typisch für die Wirtschaftsstufe, wie sind die Aktionsradien bei Beschaffung und Vertrieb, welche Rolle spielt der Groß- und Außenhandel in der bayerischen Wirtschaft, wie sehen die volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen aus? Experten der Fraunhofer-Arbeitsgruppe Supply Chain Services untersuchten die Marktstrukturen und analysierten, wie sich die Digitalisierung auf die Wertschöpfung im Großhandel auswirkt – und welchen Handlungsbedarf es gibt. Initiiert hat diese Studie der LGAD, in Auftrag gegeben und gefördert wurde sie vom Bayerischen Wirtschaftsministerium.
Digitalisierung verändert den Großhandel
Das Thema Digitalisierung griffen gleich mehrere Referenten bei dem Verbandstag auf. Mit welcher Dynamik sich die Märkte im Handel heute verändern und welche Trends sich abzeichnen, darauf ging Lars Schade, Geschäftsführer des Lieferantenmanagements bei der Mercateo AG, eine B2B-Handels-Plattform, ein. Er machte deutlich, wie Hersteller durch die Digitalisierung mehr Kundennähe entwickeln, welche Märkte durch neue digitale Produkt- und Geschäftsideen entstehen, wovon es abhängt, ob Unternehmen im digitalen Wettbewerb bestehen können und welche Chancen und Risiken in den neuen digitalen Möglichkeiten liegen.
Konsequenzen aus der Studie für den Großhandel
Auch der Verband zieht aus der Studie Konsequenzen, so LGAD-Hauptgeschäftsführer Frank Hurtmanns: „Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Großhändler zwar verstanden haben, dass die Digitalisierung unsere Wirtschaftsstufe massiv verändern wird, aber sich unsere Unternehmen noch nicht ausreichend darauf vorbereitet fühlen. Wir werden in Zukunft unsere Mitgliedsunternehmen bei diesem Prozess mit Informationsangeboten begleiten und unterstützen. Unser Verbandstag soll ein Startschuss sein – zum Austausch unserer Unternehmen mit Experten auf diesem Gebiet.“ Besonders erfreut zeigte sich Hurtmanns, dass die Studie dem Großhandel in Bayern eine „gute Verfassung“ attestiere – auch im Vergleich zu anderen Bundesländern. „Die Studie belegt, dass man besser durch die Finanzkrise gekommen sei als die Unternehmen im restlichen Bundesgebiet“, so Hurtmanns und beschreibt die „Erfolgs-Gene“ des bayerischen Großhandels, die in der Studie gut zum Ausdruck kommen. „Der Großhandel ist stabil in seinen Erfolgsmustern, dynamisch in seiner Marktentwicklung und digital in der Zukunft".
Hier gelangen Sie zur Studie "Der Großhandel in Bayern – Marktstrukturen und Digitalisierung".
Quelle: BGA/LGAD