Die E-Handwerksbetriebe im Land sind bei guter Auslastung weiterhin überaus zufrieden mit der aktuellen konjunkturellen Situation – dies geht aus der Herbstumfrage der baden-württembergischen Elektrohandwerke hervor. 96,1 Prozent der Fachbetriebe (Herbst 2014: 94,2 Prozent) bewerten ihre gegenwärtige wirtschaftliche Lage mit gut (72,1 Prozent) oder befriedigend (24,0 Prozent). Mit diesem Ergebnis setzt sich das baden-württembergische E-Handwerk positiv vom Bundesdurchschnitt ab. Deutschlandweit bezeichnen nur 61,5 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage mit "gut".
Die Auftragsbücher in der Branche sind gut gefüllt und sorgen für eine längerfristige Auslastung der Betriebe. Während lediglich 11,5 Prozent der Betriebe auf einen kurzen Auftragsbestand von zwei Wochen verweisen (2014: 14,5 Prozent), verfügen aktuell 18,5 Prozent über einen Auftragsbestand von über vier Monaten (2015: 17,4 Prozent). Impulse erreichen die Betriebe sowohl von privaten, als auch von gewerblichen Auftraggebern. 29,7 Prozent der Betriebe verweisen auf einen gestiegenen Auftragsbestand im Bereich privater Auftraggeber (2014: 27,3 Prozent), der Auftragsbestand aus der gewerblichen Wirtschaft ist bei 29,8 Prozent (25,4 Prozent), der befragten Betriebe gestiegen.
Mit einem Anteil von 38,5 Prozent (2014: 41,2 Prozent) werden derzeit mit privaten Auftraggebern die meisten Umsätze erzielt, gefolgt von der gewerblichen Wirtschaft mit einem Anteil von 36,8 Prozent (34,9 Prozent). Öffentliche Auftraggeber und Wohnungsbaugesellschaften erreichen Werte von 12,7 Prozent (13,5 Prozent) und 12 Prozent (10,4 Prozent).
Keine Entspannung gibt es beim zentralen Thema Fachkräfte zu vermelden, im Gegenteil: 44,7 Prozent der Betriebe melden offene Stellen (2014: 33,8 Prozent)! Immerhin 24,2 Prozent der Betriebe konnten in den letzten sechs Monaten ihre Belegschaft aufstocken (2014: 20,3 Prozent).
Fachverbands-Präsident Thomas Bürkle zeigt sich über die positiven Konjunkturdaten erfreut, rückt bei der Bewertung der Konjunkturumfrage jedoch die sich verschärfende Fachkräftesituation in den Mittelpunkt. "Die Fachkräftesicherung und -gewinnung ist für unsere Branche eine große und langfristige Herausforderung. Eine dauerhafte Unterbesetzung hemmt das Wachstum und birgt zudem Risiken für die Betriebe. Es gilt über alle Ebenen die Maßnahmen zu intensivieren und alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Dies schließt insbesondere auch die Ausbildung und Beschäftigung von Flüchtlingen mit hohen Bleiberechtsperspektiven ein."
Quelle: Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg