AGA Unternehmensverband: Poststreik behindert das Geschäft im Groß- und Außenhandel

Der seit dem 8. Juni 2015 laufende Poststreik entwickelt sich für die Unternehmen des Groß- und Außenhandels im Norden zu mehr als nur einem Ärgernis. Er kostet die Unternehmen ganz konkret Geld. Das untermauert eine Umfrage des AGA Unternehmensverbandes unter seinen 3.500 Mitgliedsunternehmen.
"Der unbefristete Poststreik hat für zahlreiche Unternehmen des Groß- und Außenhandels massive Folgen, bis hin zu einer deutlichen Reduzierung ihrer Margen. Wichtige Dokumente wie Rechnungen, Mahnungen oder Verträge lagern jetzt seit Wochen in den Logistikzentren der Post. Somit können Skontofristen nicht eingehalten werden, was konsequent durchgerechnet zu einer Verteuerung von mindestens 2 bis 3 Prozent führt. Vom Imageschaden ganz zu schweigen. Briefe und Pakete verlässlich zu versenden und zu erhalten ist Teil der Daseinsvorsorge für Wirtschaft und Verbraucher", sagte Dr. Hans Fabian Kruse, Präsident des AGA Unternehmensverbandes, heute in Hamburg.
Nach der Umfrage sind knapp 96 Prozent der Unternehmen von dem Poststreik direkt betroffen. Während die Deutsche Post sagt, dass rund 80 Prozent der Sendungen beim Empfänger ankommen, sind die Erfahrungen der Unternehmen ganz andere: 18 Prozent erhalten 0 bis 20 Prozent ihrer regulären Postsendungen, 21 Prozent rund 20 bis 40 Prozent, 29 Prozent nur 40 bis 60 Prozent und gerade einmal 12 Prozent erhalten 80 Prozent und mehr. "Viele Unternehmen sind von der wichtigen Versorgung durch die Post abgeschnitten. Rechnungen werden nicht zugestellt, was zur Folge hat, dass sie nicht bezahlt werden können und das Geld auf dem Firmenkonto fehlt. So kann nicht verlässlich und für die Kunden nachvollziehbar gearbeitet werden", so Dr. Kruse weiter.
Rund 22 Prozent der Betriebe befürchten ganz konkret Umsatz- bzw. Gewinneinbußen bis zu 15 Prozent. "Gerade erst haben die Bahnstreiks unsere Logistikketten mehrfach unterbrochen, jetzt schneidet uns der Poststreik von der Briefkommunikation mit unseren Kunden ab", unterstrich Dr. Kruse.
Der größte Verlierer wird aber die Post selber sein: So geben 75 Prozent der Unternehmen an, schon während der Streikphase auf alternative Zustellunternehmen umzuschwenken und 59 Prozent werden langfristig auf die Zustellung über E-Mail oder zu Konkurrenten von der Deutschen Post wechseln.
Quelle: AGA

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