Die Bundesregierung baut bei der Umsetzung der Energiewende auf energieeffiziente Klima- und Lüftungstechnik. Ab dem 1. Juli 2015 fördert die KfW Bankengruppe im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) das energieeffiziente Bauen und Sanieren von Nichtwohngebäuden. Neben dem Neubau und der Sanierung zum KfW-Effizienzhaus werden Einzelmaßnahmen in Bezug auf die Klima- und Lüftungstechnik gefördert, beispielsweise der Einsatz von Wärmerückgewinnung oder besonders sparsamer Ventilatoren. Die Mittel stammen aus dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm der Bundesregierung, das im Zuge des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) um 200 Millionen Euro aufgestockt wurde.
Moderne Klima- und Lüftungstechnik spielt für die Energieeffizienz im Nichtwohnbereich eine Schlüsselrolle. Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) mit Wärmerückgewinnung klimatisieren nicht nur, sie gewinnen auch durchschnittlich über 70 Prozent der Raumwärme zurück, die ansonsten ungenutzt aus dem Gebäude entweichen würde. Eine Studie des Umwelt-Campus Birkenfeld an der Hochschule Trier hat ergeben, dass dadurch im Jahr 2014 in Deutschland etwa 22 Terrawattstunden (TWh) Wärme und umgerechnet rund 6 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart wurden. Dies entspricht etwa 8 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs der rund 2,7 Millionen deutschen Nichtwohngebäude. Für das Jahr 2020 rechnen die Forscher sogar mit einer jährlichen Einsparung von 33,2 TWh Wärme, umgerechnet rund 9,6 Millionen Tonnen CO2.
Das neue KfW-Förderprogramm ist eine der zentralen Maßnahmen des jüngst verabschiedeten NAPE, mit dem die Bundesregierung verstärkt die Energieeffizienz von Nichtwohngebäuden in den Fokus rückt. Obwohl diese Gebäude nur etwas mehr als ein Zehntel des gesamten deutschen Gebäudebestands ausmachen, entfallen auf sie mehr als ein Drittel des Endenergieverbrauchs von Gebäuden insgesamt. "Gerade in Hotels, Schulen, Krankenhäusern oder Büros kann aufgrund der Größe der installierten Anlagentechnik besonders wirtschaftlich Energie eingespart werden", sagt Günther Mertz, Geschäftsführer des Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) und Leiter der Arbeitsgruppe Nichtwohngebäude in der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) der Deutschen Energieagentur (dena).
Quelle: Fachverband Gebäude-Klima e. V.