Studie Online-Payment 2015: Rechnungskauf weiterhin sehr beliebt

Der deutsche Online-Kunde kauft ungern die Katze im Sack. Daher ist der Kauf auf Rechnung, bei dem erst nach Erhalt der Ware gezahlt wird, die umsatzstärkste Zahlungsart im E-Commerce, so eines der Ergebnisse der diesjährigen EHI-Studie „Online-Payment 2015“.
28 Prozent am Gesamtmarkt der Zahlungsarten macht die klassische Rechnung aus und hat damit ihre Marktführerschaft im Vergleich zum Vorjahr (25,5 Prozent) noch etwas ausbauen können; weitere Wachstumsraten sind zu erwarten. An zweiter Stelle der Beliebtheitsskala rangiert die Lastschrift mit einem Anteil von 21,8 Prozent (19,3 Prozent im Vorjahr), gefolgt von Paypal mit 20,2 Prozent – eine leichte Steigerung zum Vergleichsjahr mit 19,9 Prozent. Ließe man Amazon außer Acht, das bekanntermaßen das bei Kunden aufgrund der Einfachheit und dem Tempo so beliebte Zahlverfahren nicht anbietet, käme Paypal allerdings auf 25 Prozent Markanteil. Daran schließt die Kreditkarte an, die mit jetzt 10,8 Prozent deutlich verloren hat (14,8 Prozent). Zu beachten ist aber, dass im Paypal-Marktanteil Kreditkartenumsätze in unbekanntem Umfang enthalten sind.
Die höchste Wachstumsrate, wenn auch noch auf niedrigem Niveau, hat bei den Omnichannel-Händlern die Bezahlung bei Abholung im stationären Geschäft. Viele Kunden scheinen auch hier nach dem Prinzip zu verfahren, die Ware vor dem Bezahlen prüfen zu wollen.
Sicherheit und Schnelligkeit sind für Händler wie für Kunden gleichermaßen entscheidend für die Wahl der Bezahlmethode. Die Sicherheit von elektronischen Zahlungen im Onlinehandel soll durch die sogenannte Starke Authentifizierung erhöht werden, so die Vorstellung der Finanzbehörden. Bislang erfüllen nur wenige Online-Bezahlverfahren diese Anforderungen. Kritisiert wird auch, dass z.B. ein Express-Checkout mit einer Starken Authentifizierung deutlich erschwert würde. EHI-Online-Payment-Expertin Dorothee Frigge warnt davor, dass zu komplexe Authentifizierungsverfahren die Bedienbarkeit für den Kunden einschränken und sich dadurch negativ auf den Onlinehandel auswirken können: „Die Herausforderung besteht darin, Sicherheit auf der einen Seite mit Einfachheit und Verständlichkeit auf der anderen Seite in Einklang zu bringen.“
Die Datengrundlage der Erhebung bilden die 1.000 umsatzstärksten Online-Shops aus der EHI-Studie E-Commerce-Markt Deutschland 2014. Die Hochrechnung der Marktanteile der Zahlungsarten erfolgte anhand einer Onlineumfrage mit insgesamt 77 Händlerangaben.
Quelle: EHI Retail Institute

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