Erste Zahlen zum Auktionsverfahren für PV-Freiflächenkraftwerke

Die Bundesnetzagentur hat erste Zahlen zum Auktionsverfahren für Photovoltaik-Freiflächenkraftwerke veröffentlicht. Laut der Behörde sind für die erste Ausschreibungsrunde 170 Gebote eingegangen, mit denen das Ausschreibungsvolumen von 150 Megawatt mehr als vierfach überzeichnet wurde. Verbände warnten vor einer verfrühten Bewertung der Ausschreibung. Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), erklärte:

"Es ist positiv, dass die erste Auktionsrunde von vielen potenziellen Bietern gut angenommen wurde und ein intensiver Wettbewerb um die Förderung entsteht. Damit wird deutlich, dass die wettbewerbliche Ermittlung der Förderhöhe für Erneuerbare Energien per Ausschreibung grundsätzlich funktioniert. […] Die ersten Ergebnisse müssen [aber] noch genauer ausgewertet und die weiteren Ausschreibungsrunden abgewartet werden, bevor eine fundierte Einschätzung möglich ist und notwendige Rückschlüsse gezogen werden können. Die von der Bundesnetzagentur veröffentlichte, hohe Überzeichnung der ersten Auktion ist nicht zwingend ein Indikator für eine langfristig ausreichende Wettbewerbsintensität."

Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.V. zeigte sich noch skeptischer: "Die Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde für Photovoltaik-Freiflächenanlagen beantworten nicht die drängenden Fragen. Aus der […] Bekanntgabe der Bundesnetzagentur lässt sich z. B. nicht absehen, wie sich die Ausschreibung mittelfristig auf die Vielfalt der Anbieter auswirkt. Auch ist noch unklar, wie viele Projekte tatsächlich realisiert werden, und falls ja, wann. Ob der politisch gewollte Wettbewerb mittel- und langfristig erreicht werden kann, lässt sich aus der Pilotausschreibung nicht absehen. Die hohe Überzeichnung in der ersten Runde ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass sich viele bereits vorentwickelte Projekte beworben haben.

In Summe bleiben viele Fragen offen. Wir appellieren deshalb nochmals dringend an die Politik, die Ergebnisse erst nach weiteren Runden und sorgfältiger Prüfung abschließend zu bewerten. Erst dann lässt sich beantworten, ob überhaupt – und gegebenenfalls wie – ein längerfristiges Ausschreibungsverfahren für Photovoltaik und andere Technologien aussehen sollte. Schließlich unterscheiden sich die Vorbedingungen für die Photovoltaik deutlich von den anderen Technologien."
Quelle: BDEW/BEE

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