BDEW: Energiewirtschaft treibt Digitalisierung voran

"Die Energiewirtschaft ist eine der Schaltzentralen für die Digitalisierung. Sie ist die Branche, die Kompetenz in den Bereichen Industrie 4.0, Vernetzung der Dinge und Transformation der Energiesysteme von fossilen hin zu erneuerbaren Energien hat. Dies sind die drei großen Zukunftshemen, die derzeit international diskutiert werden. Somit ist das Engagement unser Unternehmen entscheidend, um die Digitalisierung insgesamt voranzutreiben." Das erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), bei der Pressekonferenz des Branchenverbandes im Rahmen der Hannover Messe.

Die Potenziale der Digitalisierung seien für die Energiewirtschaft enorm. Dies zeige sich auch auf der diesjährigen Hannover Messe. "Internettechnologien, Big Data, Innovationen in Prozessen sowie die zunehmende Dezentralisierung eröffnen auch für unsere Branche völlig neue Möglichkeiten und Geschäftsmodelle. Zur politischen Unterstützung arbeitet der BDEW künftig im Strategiekreis der Plattform Industrie 4.0 mit, einer branchenübergreifenden Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung", erläuterte Hildegard Müller. Ziel der Plattform ist es, den technischen Wandel und seine gesellschaftlichen Folgen zu fördern und zu begleiten.

Diese neuen Möglichkeiten dürften aber nicht über die großen Herausforderungen hinwegtäuschen, mit denen die Energiewirtschaft gleichzeitig zu kämpfen habe. "Wenn die Energiewende und die Umstellung auf die Erneuerbaren Energien als tragende Säule der Energieversorgung gelingen soll, dann brauchen wir auch in Zukunft als verlässliche Ergänzung neue, effizientere und klimafreundlichere Kraftwerke", betonte Müller. Doch wachse der wirtschaftliche Druck bei bestehenden KWK-Anlagen und Kraftwerken und auch die Lage beim Kraftwerksneubau spitze sich immer weiter zu.

Nach der aktuellen BDEW-Kraftwerksliste, die in Hannover vorgestellt wurde, fehlt bei inzwischen rund 53 Prozent aller geplanten Neubauprojekte eine konkrete Investitionsentscheidung. Insgesamt sind 74 Großprojekte, die eine Leistung von mindestens 20 Megawatt haben, mit rund 33.000 Megawatt installierter Leistung geplant, in Genehmigung oder in Bau. Bei 39 Projekten ist die Umsetzung in Frage gestellt. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es noch 32 Projekte, 2013 waren es 22 Projekte, die als unsicher galten. Die komplette Liste kann hier heruntergeladen werden.
Quelle: BDEW

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