Die wirtschaftliche Situation der Stromversorger hat sich in den letzten zwei Jahren weiter verschlechtert. Vor allem Unternehmen mit eigener, konventioneller Stromerzeugung sind besonders betroffen. 69 Prozent dieser Unternehmen geben an, dass sich die eigene Stromerzeugung negativ oder sehr negativ auf das Geschäftsergebnis auswirkt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Online-Erhebung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unter Geschäftsführern von Stadtwerken und regionalen sowie überregionalen Energieversorgern, die mindestens in der Stromerzeugung oder im Stromvertrieb tätig sind.
Laut der Umfrage hat sich die Geschäftslage in den letzten zwei Jahren bei 39 Prozent der befragten Unternehmen verschlechtert. Besorgniserregend seien nach BDEW-Angaben auch die Ergebnisse der Umfrage zum Thema Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Fast ein Drittel der Befragten nennt die eigenen KWK-Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme unwirtschaftlich. Lediglich die Hälfte der Befragten bezeichnet die Anlagen als kostendeckend. Ein insgesamt positives Ergebnis lieferte dagegen die Stromerzeugung der Unternehmen aus Erneuerbaren Energien: 34 Prozent geben an, dass diese einen positiven Beitrag zum Geschäftsergebnis lieferte. Müller: "Zu einer erfolgreichen Industriepolitik gehört auch, die Lage der Unternehmen in der Energiewirtschaft nicht aus den Augen zu verlieren."
"Wir sind im Übergang von der ersten in die zweite Phase des Generationenprojekts Energiewende. In der ersten Phase ging es darum, den Erneuerbaren Energien den Boden zu bereiten. In der zweiten Phase werden wir aber ganz andere Herausforderungen zu bewältigen haben", erläuterte Hildegard Müller. Es gehe zum Beispiel um das systematische Miteinander von schwankender erneuerbarer Stromeinspeisung und den benötigten konventionellen Reservekapazitäten sowie den dafür notwendigen Netzausbau. Wesentliche Fragen seien auch, wie mehr Intelligenz in das Energiesystem komme und welche Potentiale die Themen Internet, Big Data, Innovationen und Dezentralisierung für die Energiewende eröffnen. "Wir stoßen auf ganz neue Herausforderungen, die auch für die Politik in das Zentrum der energiepolitischen Debatte rücken sollten", so Müller.
Quelle: BDEW