Die deutsche Wirtschaft hat sich in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld als stabil erwiesen: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im dritten Quartal 2014 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,1 % höher als im zweiten Quartal 2014, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Den neuesten Berechnungen zufolge war das BIP im zweiten Quartal 2014 geringfügig zurückgegangen (- 0,1 %), nachdem die deutsche Wirtschaft mit viel Schwung ins Jahr gestartet war (+ 0,8 % im ersten Quartal 2014).
Positive Impulse kamen nach vorläufigen Berechnungen im dritten Quartal 2014 vor allem von den privaten Haushalten, die ihre Konsumausgaben kräftig erhöhten. Darüber hinaus stützte der Außenhandel die deutsche Wirtschaft: Die Exporte legten stärker zu als die Importe. Dadurch hatte der Außenbeitrag (Exporte minus Importe) im Vorquartalsvergleich einen leicht positiven Effekt auf das BIP. Dagegen waren die Investitionen insgesamt rückläufig. Den vorläufigen Berechnungen zufolge wurde im dritten Quartal vor allem in Ausrüstungen erheblich weniger investiert als im Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt). Die Investitionen in Bauten gingen geringfügig zurück. Zudem gab es einen deutlichen Vorratsabbau. Im Vergleich zum Vorjahr hat die deutsche Wirtschaft zugelegt: Das preisbereinigte BIP war im dritten Quartal 2014 um 1,2 % höher als im dritten Quartal 2013.
Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), erklärte anlässlich der Veröffentlichung der Zahlen: "Investitionen sind der Schlüssel zu dem Wachstum von morgen. Die aktuelle Wachstumsschwäche ist nicht nur Ausdruck von geopolitischen Unwägbarkeiten, sondern auch von zu schwachen Investitionsimpulsen in Deutschland. Darum brauchen wir eine substantielle und dauerhafte Erhöhung der investiven Staatsausgaben sowie bessere Rahmenbedingungen für private Investitionen. Beides ist möglich ohne neue Schulden, sondern mittels einer vernünftigen Balance auf der Ausgabenseite. Wichtige Wachstumsimpulse könnte auch ein zügiger Abschluss des transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) auslösen."
Quelle: Destatis / BGA