Mit Verzögerung hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Evaluierungsstudie zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) veröffentlicht. Neben dem eigentlichen Monitoring-Bericht zum Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-G) umfasst die Studie eine laut EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) durchzuführende KWK-Potenzialanalyse sowie die Untersuchung über die Rolle der KWK im zukünftigen Energiesystem.
Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), erklärt im Hinblick auf die bevorstehende Novelle des KWK-G: "Die Energiewirtschaft begrüßt, dass mit der KWK-Studie nun endlich die Grundlage für die Novelle des KWK-Gesetzes geschaffen worden ist. Diese ist dringend notwendig, um drohende Abschaltungen von hocheffizienten KWK-Anlagen in der allgemeinen Versorgung zu verhindern. Nach der Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) geht es jetzt darum, mit der KWK-G-Novelle eine wirtschaftliche Basis für hocheffiziente KWK-Anlagen im Bestand, im Neubau und der Modernisierung zu schaffen. Nur so können das im Koalitionsvertrag verankerte Ziel von 25 Prozent KWK-Stromanteil bis 2020, das Klimaschutz- sowie das Effizienzziel der Bundesregierung für 2020 erreicht werden.
Die Energieeffizienzrichtlinie der EU gibt den Mitgliedsstaaten vor, die KWK-Potenziale umfassend zu heben. Der KWK-Bericht hat klar herausgearbeitet, dass ein betriebs- wie volkswirtschaftlich hohes KWK-Potenzial in Deutschland vorhanden ist, aber Verbesserungen im KWK-Gesetz dringend notwendig sind. Nun muss als nächster Schritt zügig ein entsprechender Referentenentwurf vom Bundeswirtschaftsministerium erstellt werden. Nur mit einer kurzfristigen Überarbeitung des KWK-Gesetzes können flexible KWK-Anlagen weiterhin und künftig die schwankende Stromerzeugung aus Sonne und Wind flankieren. Gleichzeitig bleibt das 25 Prozent-KWK-Ziel erreichbar, werden CO2-Emissionen gesenkt sowie die Effizienz im Wärmemarkt gesteigert."
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)