Deutsche OEMs haben im Bereich E-Mobilität technisch wieder die Führungsposition bei Elektro- und Hybridfahrzeugen übernommen. Grund ist die Einführung neuer Modelle, vor allem im oberen Segment. Aber auch beim Preis bleibt Deutschland Spitzenreiter. Das ergab die Auswertung des neuen "Index Elektromobilität" von Roland Berger Strategy Consultants und der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) für das dritte Quartal 2014. Der Index vergleicht die relative Wettbewerbsposition der sieben führenden Automobilnationen (Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Japan, China und Südkorea) im Bereich der Elektromobilität. Dabei werden die Indikatoren Technologie, Industrie und Markt analysiert.
"Deutsche OEMs bieten derzeit zwar die hochwertigste Technologie im Bereich Elektromobilität, verlieren jedoch global an Marktanteile, weil sie primär auf höherwertige Fahrzeugsegmente setzen", erläutert Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger Strategy Consultants.
Wegen der CO2-Regularien gewinnen Hybridfahrzeuge an Relevanz. Der Trend zu technisch besseren und damit teureren Modellen ist auch in den anderen Ländern zu erkennen. Japanische OEMs wirken dieser Entwicklung durch drastische Preissenkungen entgegen; in China sollen staatliche Fördermittel zusätzliche Kaufanreize schaffen. Insgesamt werden staatliche F&E-Förderungen in allen untersuchten Ländern reduziert, in vielen Märkten laufen viele etliche Förderprogramme bis Ende 2014 sogar ganz aus.
Eine besondere Herausforderung ist der Bau vollelektrischer Nutzfahrzeuge, da hier eine breite Spanne verschiedener Fahrzeuggewichte und -zuladungen sowie die Vielfalt eingesetzter Nebenantriebe berücksichtigt werden muss. Elektro-Nutzfahrzeuge sind derzeit vor allem als leichte Modelle bis 3,5 Tonnen verfügbar. Doch durch den zunehmenden Druck der Politik wird die Nachfrage nach elektrifizierten Modellen auch im Lkw-Segment steigen, sodass mittelfristig etablierte Hersteller Nischenanbieter voraussichtlich verdrängen werden.
Den Index Elektromobilität können Sie hier herunterladen.
Quelle: Roland Berger Strategy Consultants