Jedes zweite Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie hat derzeit einen oder mehrere Standorte im Ausland. Im Durchschnitt erbringen diese Werke gut 28 Prozent deren Wertschöpfung. In den kommenden drei Jahren wird der Anteil voraussichtlich auf 33 Prozent steigen. Von den Unternehmen ohne Auslandsstandort wollen sieben Prozent Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagern und dort dann rund 16 Prozent ihrer Wertschöpfung erzielen. Das hat eine aktuelle Umfrage der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm unter ihren Mitgliedsbetrieben ergeben.
„Die Standortbedingungen für M+E Betriebe sind in Bayern insgesamt gut. Dennoch belasten stetig steigende Arbeitskosten und Energiepreise zunehmend die Kalkulationen der Unternehmen. Mit der Internationalisierung ihrer Wertschöpfungsketten nutzen Unternehmen günstigere Produktionsbedingungen in anderen Ländern und sichern damit ihre Wettbewerbsfähigkeit. Dadurch können sie Standorte im Freistaat erhalten und Beschäftigung bei uns sichern. Die politisch Verantwortlichen müssen aber alles daran setzen, die Rahmenbedingungen für produzierende Unternehmen in Deutschland und Bayern zu verbessern. Nur so können wir den Industriestandort dauerhaft sichern“, warnt bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Beschäftigungspläne der bayerischen M+E Betriebe sind im Inland leicht zurückgegangen. Dennoch will ein Viertel der befragten Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, weitere zwei Drittel wollen ihre Belegschaftsstärke im Freistaat halten. „Für die Auslandsstandorte unserer Mitgliedsunternehmen fällt das Beschäftigungswachstum deutlich höher aus: Fast zwei Drittel der Firmen wollen dort zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Dies geht, wie die Zahlen belegen, nicht zulasten der Beschäftigung im Inland: Wir erwarten innerhalb dieses Jahres einen Anstieg um insgesamt 8.000 Beschäftigte. Damit sind Ende 2014 rund 790.000 Arbeitnehmer in der bayerischen M+E Industrie beschäftigt – so viele wie zuletzt vor 21 Jahren“, betont Brossardt.