Der Optimismus der deutschen Verbraucher schwächt sich im August ab. Das Konsumklima muss einen Dämpfer hinnehmen. Für September prognostiziert der Gesamtindikator 8,6 Punkte nach revidiert 8,9 Punkten im August. Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung verlieren gegenüber dem Vormonat leicht, während die Konjunkturerwartung angesichts der verschärften internationalen Lage regelrecht einbricht.
Die Eskalation der Situation im Irak, in Israel, der Ost-Ukraine und Russland haben nun auch die bislang optimistischen Konjunkturaussichten der Bundesbürger negativ beeinflusst. Die Verunsicherung im Hinblick auf die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist spürbar angestiegen. Dagegen zeigen sich die Einkommensaussichten sowie die Anschaffungsneigung bislang noch relativ robust.
Eine weitere Abschwächung der Konjunktur erwarten auch die deutschen Unternehmen, wie der aktuelle Ifo-Geschäftsklimaindex zeigt. Der Indikator ging zum vierten Mal in Folge zurück und erreicht den tiefsten Stand seit Juli 2013.
Einkommenserwartung kann Rekordwert nicht mehr bestätigen
Der Einbruch der Konjunkturaussichten dürfte der Hauptfaktor dafür sein, dass die Einkommenserwartung ihren im Vormonat erreichten Rekordwert nicht bestätigen kann. Der Indikator verliert moderate 4,6 Punkte und liegt nun bei 50,1 Zählern. Das Niveau ist aber nach wie vor überaus hoch.
Offenbar sorgen die anhaltend stabilen inländischen Rahmenbedingungen, wie stabile Beschäftigung, gute Einkommensentwicklung und geringe Inflation, dafür, dass sich der stark geschwundene Konjunkturoptimismus nur sehr begrenzt auf die Einkommensaussichten auswirkt. Die Arbeitslosigkeit scheint sich in diesem Jahr bei knapp 3 Millionen zu stabilisieren. Die Beschäftigung legt sogar noch leicht zu. Dies sorgt in Verbindung mit einer moderaten Inflationsrate für reale Einkommenszuwächse sowohl bei den Beschäftigten als auch bei den Beziehern gesetzlicher Renten.
Anschaffungsneigung behauptet sehr hohes Niveau
Die Anschaffungsneigung zeigt sich auch im August sehr robust. Zwar büßt der Indikator 1,7 Punkte ein, doch mit aktuell 49,3 Zählern weist die Konsumlaune immer noch ein sehr hohes Niveau auf.
Bislang wirkt sich die einbrechende Konjunkturstimmung kaum auf die Konsumneigung aus. Offenbar orientieren sich die Konsumenten gegenwärtig eher an den stabilen Beschäftigungsverhältnissen sowie geringer Inflationsraten und Zinsen – und weniger an einem unsicher werdenden internationalen Umfeld. Der deutliche Anstieg der Sparneigung im August könnte jedoch ein erster Hinweis darauf sein, dass die Verbraucher künftig etwas vorsichtiger sein werden und damit die Impulse für die Konsumneigung etwas nachlassen könnten.
Konsumklima: leichter Rückgang
Der Gesamtindikator prognostiziert für September 2014 einen Wert von 8,6 Punkten nach revidiert 8,9 Zählern im August. Dies ist der erste Rückgang des Konsumklimas seit Januar 2013. Dennoch weist der Indikator nach wie vor ein recht hohes Niveau auf.
Trotz dieser leichten Verluste bestätigt GfK ihre Jahresprognose 2014 für den privaten Verbrauch von 1,5 Prozent.