Alte LCD-Bildschirme, leere Kaffeekapseln aus Aluminium, ausrangierte Fahrrad-Speichen und Pedalen, Wegwerf-Gemüsekisten, Glas- und Korkreste – alles Ausgangsmaterialien, aus denen neue Leuchten entstehen sollen. Der Ideenwettbewerb für Studierende zur Berliner Elektrofachmesse belektro ist anspruchsvoll, denn neben der Verwendung von Recycling-Material geht es darum, zukunftsweisende Lichttechnik und ein Nachnutzungskonzept zu integrieren. 16 Studierende aus vier deutschen Universitäten und Hochschulen haben diese Herausforderung angenommen.
Elf Entwürfe, darunter vier Gemeinschaftsarbeiten, zum Thema „Upcycling – Litter to Light“ wurden eingereicht. Jetzt steht der Bau der Funktionsmodelle an. „Wenn Menschen aus vermeintlichem ‚Abfall‘ selbst erdachte Produkte schaffen, nennen wir das neudeutsch ‚upcycling‘“, sagt Jurymitglied Prof. Dr.-Ing. Falk Höhn, Rektor der Fachhochschule Stralsund. „Im Grunde ist dies zuallererst eine sehr individuelle Form, kreativ zu werden und für sich selbst und für die Umwelt etwas Positives zu tun. Sollen solche Produkt-Ideen aber ‚massentauglich‘ werden, bedarf es eines hohen Maßes an professioneller Energie gepaart mit Geschäftssinn.“
Inzwischen sind es vier Wettbewerbe für Studierende, die die Messe Berlin GmbH zusammen mit der Zeitschrift LICHT als fachlichem und ideellem Träger veranstaltet hat. Das diesjährige Thema greift einen gesellschaftlichen Trend auf, denn Wegwerfen „ist out“, Wiederverwerten, Weiternutzen und „Veredeln“ aber „in“. Dies gilt bereits für Mode, Möbel, Hausrat und vielleicht bald auch für Leuchten.
In der Finalrunde überzeugen müssen Studierende der Hochschule der Künste Bremen, der Technischen Universität Berlin, der Universität der Künste Berlin und der Hochschule Wismar (Lighting Design + Produktdesign). Am 26. September 2014 werden sie ihre Funktionsmodelle vor der Jury präsentieren.
Wichtige Kriterien bei der Bewertung sind die Funktions-, Nutzungs- sowie die ästhetische Qualität der Einreichungen. Innovationshöhe und die Möglichkeit der industriellen Fertigung werden ebenfalls maßgeblich berücksichtigt. Der Fachjury gehören neben Hochschulprofessoren, Produktdesignern und Lichtplanern auch Vertreter des Elektrohandwerks an.
Den Siegern winken mehr als Geldpreise
Die Preisträger werden im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der belektro am 14. Oktober 2014 geehrt. Ihnen winken Geldpreise von der Messe Berlin und der Premium-Leuchtenmarke SENSES, die auch einen Sonderpreis für das Modell stiftet, das am überzeugendsten mit dem Menschen interagiert. Als besonderen Anreiz für die Teilnehmer hat SENSES zugesagt, das Siegermodell des Ideenwettbewerbs – sollte es in das Produktspektrum der Marke passen – zu produzieren.
Einen weiteren Sonderpreis stiftet Lightcycle: Prämiert werden soll das Modell, das sich aufgrund seines modularen Aufbaus an seinem Lebensende besonders einfach recyceln lässt.
Nach der Preisverleihung werden die Gewinner und Finalisten ihre Ideen und Modelle in Kurzvorträgen am 15. Oktober im LICHT-DIALOG, dem Licht-Fachvortragsprogramm der belektro in Halle 2.2, genau erläutern. Dort sind auf einer Sonderausstellungsfläche dann auch alle Funktionsmodelle zu sehen.