Im Dezember 2014 hat die deutsche Elektroindustrie 2,2 Prozent mehr Bestellungen erhalten als im Jahr davor. „Dieser Zuwachs markiert das Ende eines von starken monatlichen Auftragsschwankungen geprägten Jahres“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Die Inlandsaufträge verfehlten ihren Vorjahreswert im Dezember um 2,5 Prozent, die Auslandsbestellungen legten dagegen um 6,2 Prozent zu. Aus der Eurozone kamen dabei 8,0 Prozent und aus Drittländern 5,2 Prozent mehr Bestellungen als vor einem Jahr.
Im gesamten vergangenen Jahr belief sich der Zuwachs bei den Auftragseingängen für die heimische Elektrobranche auf 0,6 Prozent gegenüber Vorjahr. Während die Bestellungen aus dem Inland stagnierten, stiegen die Aufträge aus dem Ausland um 1,2 Prozent. Kunden aus dem Euroraum orderten 3,5 Prozent mehr, Kunden aus Drittländern so viel wie schon 2013. Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der Elektrounternehmen lag im Dezember 2014 um 3,4 Prozent höher als vor einem Jahr. „Für das komplette Jahr 2014 ergibt sich damit vorläufig ein reales Produktionswachstum von 2,5 Prozent“, so Dr. Gontermann. „Die vom ZVEI im Dezember 2013 formulierte 2014er-Prognose von plus zwei Prozent wurde so leicht übertroffen. Für dieses Jahr erwartet der ZVEI ein Produktionsplus von 1,5 Prozent.“
Die Erlöse der deutschen Elektrounternehmen sind im Dezember 2014 um kräftige 6,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 15,3 Milliarden Euro gestiegen. Inlands- und Auslandsumsatz zogen dabei um 7,4 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro bzw. um 5,5 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro an. Die Geschäfte mit Kunden aus der Eurozone gaben leicht um 0,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro nach, die Erlöse mit Drittstaaten erhöhten sich dagegen deutlich um 8,7 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro. Im gesamten Jahr 2014 kam der Branchenumsatz (vorläufig) auf 171,9 Milliarden Euro. Damit übertraf er seinen Vorjahresstand um 3,0 Prozent. Die Inlandserlöse nahmen um 1,7 Prozent auf 86,7 Milliarden Euro zu, die Auslandserlöse um 4,3 Prozent auf 85,2 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Kunden aus dem Euroraum wuchs dabei um 2,9 Prozent auf 30,8 Milliarden Euro. Die Erlöse mit Drittländern verzeichneten mit 54,4 Milliarden Euro ein Plus von 5,1 Prozent. Für 2015 rechnet der ZVEI mit einem weiteren Umsatzanstieg auf rund 174,5 Milliarden Euro.
Nach der Erholung zum Jahresende 2014 hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie auch im Januar 2015 weiter verbessert. Zwar gab die Beurteilung der aktuellen Lage per saldo etwas nach, dafür wurden die allgemeinen Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate deutlich positiver beurteilt als im Vormonat. Die Produktionspläne für die kommenden drei Monate haben sich im Januar ebenfalls merklich verbessert. Auch die Exporterwartungen wurden heraufgesetzt.
Quelle: ZVEI