Zum zweiten Mal in Folge ist die EEG-Umlage in diesem Jahr gesunken und erstmals war im August 2018 der erzielte Marktwert einer Photovoltaik-Anlage so hoch, dass diese keine Förderung in Anspruch nehmen musste. Dies zeigt, dass die Erneuerbaren Energien immer stärker am Markt bestehen können. Eine CO2-Bepreisung würde diesen Trend beschleunigen und hätte auch Rückendeckung aus der Bevölkerung in Deutschland. Der Monat Oktober stand ganz im Zeichen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Dieses stellt unter anderem sicher, dass jede Kilowattstunde Elektrizität aus Erneuerbaren Energien zu einem festen Tarif abgenommen wird. Nicht selten werden die Erneuerbaren genau für diese Unterstützung kritisiert. Dabei macht die EEG-Umlage eigentlich transparent, was Strom aus Wind- und Wasserkraft, Solar- und Bioenergie sowie Erdwärme kostet. Bei den erzielten Strompreisen für fossile und atomare Industrien sieht man hingegen nicht sofort, welche Steuervorteile, Finanzhilfen und andere Vergünstigungen dahinterstecken: Die staatliche Förderung von Braun- und Steinkohle sowie Atomenergie beläuft sich auf 674 Milliarden Euro im Jahr. Im Vergleich dazu werden Erneuerbare Energien nur mit 146 Milliarden Euro staatlich gefördert.
Unabhängig von dem eigentlichen Ungleichgewicht in der Marktgestaltung erreichen Erneuerbare Energien-Anlagen seit einigen Jahren aber eine immer stärker werdende Konkurrenzfähigkeit. Längst sind sie am Markt angekommen und werden entsprechend nachgefragt. So ist die durch das EEG gestützte Strommenge seit 2014 zwar um 50 Prozent gestiegen, die EEG-Umlage blieb jedoch annähernd stabil und wird im kommenden Jahr sogar erneut sinken, wie die Bundesnetzagentur jüngst mitteilte.
Demnach liegt die "Umlage zur Deckung der Kosten des nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergüteten Stroms" für 2019 bei 6,405 ct/kWh, so die Bundesnetzagentur. Das entspricht einem Rückgang um fast 6 Prozent. Ursächlich für den Rückgang seien neben den Reformen in Form von Wettbewerb und Ausschreibungen, die gestiegenen Börsenstrompreise sowie der hohe Stand des EEG-Umlagekontos. "Er betrug zum Stichtag 30. September 3,65 Mrd. Euro. Dieser positive Saldo fließt senkend in die Berechnung der EEG-Umlage 2019 ein", heißt es in der Pressemitteilung der Bundesnetzagentur.