Die Consumer-Electronic-Trends 2014

Die IFA als weltweit bedeutendste Messe für Consumer Electronics zeigt, was das Marktgeschehen in der wichtigsten Verkaufssaison des Jahres bestimmen wird. Großbildschirme mit elegant geschwungenen Oberflächen, Ultra HD-Auflösung für überwältigende Bildschärfe, Smart TVs mit leistungsstarken Betriebssystemen, Wearables für ein ganzes Universum an neuen Anwendungen, 3D-Drucker mit verblüffenden Talenten, Audio-Streaming über viele Endgeräte-Arten – das sind die Trends aus allen Bereichen der Branche.

Geschwungene Silhouette und Cinemascope-Format

Die jüngste Generation der Fernsehgeräte tritt mit elegant geschwungenen Bildflächen an – und setzt mit dieser Silhouette ganz neue Design-Akzente. Schon im letzten Jahr hatten einige Hersteller nach innen gewölbte Bildschirme präsentiert. Die Experimente mit der neuen Bildschirm-Form haben sich in wenigen Monaten zu einem bedeutenden Neuheitentrend entwickelt. Technisch interessant: Nicht nur extrem dünne, aus flexiblen Materialien gefertigte OLED-Schirme folgten dem Biegetrend, sondern auch die komplexer aufgebauten LCD-Modelle mit LED-Hinterleuchtung. Die originelle Form kann auch den Bildeindruck günstig beeinflussen: Der Bildschirmschwung lässt die Szenen auf der Bildfläche oft besonders tief und plastisch erscheinen.

Das trifft besonders auf die Großbildschirme mit dem ultrabreiten Seitenverhältnis von 21:9 zu, das ungefähr dem Cinemascope-Kinoformat entspricht: Der Zuschauer fühlt sich besonders intensiv in die Szene hineingezogen. Originelle Beiträge zum Thema sind Bildschirm-Prototypen, die, ganz nach Wunsch, mal eine komplett flache, mal eine gewölbte Oberfläche annehmen: Ein Druck auf die Fernbedienung bringt den Schirm mit Motorkraft in die gewünschte Form.

Scharf, schärfer, Ultra HD

Auch die neue Bildschirm-Qualitätsklasse Ultra HD wird auf der IFA 2014 eine bedeutende Rolle spielen. Ultra-HD-Geräte vereinen mehr als acht Millionen Pixel auf ihrer Bildfläche und bieten somit die vierfache Auflösung herkömmlicher HDTV-Modelle. Die nüchternen Zahlen stehen für ein ganz neues, überwältigendes Schärfe-Potenzial dieser Gerätegeneration. Typisch für Ultra HD-Schirme waren bisher wandfüllende Maxi-Größen: Diagonalen mit 55 Zoll (140 Zentimeter) galten noch im letzten Jahr als das Mindestmaß. Zur IFA 2014 aber wird es erstmals auch kleinere Bildschirmformate mit Ultra-HD-Auflösung geben.

Android und WebOS auf dem Smart TV

Smart-TVs empfangen nicht nur konventionelles Fernsehen, sie können auch auf Inhalte und Dienste aus dem Internet zugreifen. Die Anzahl der Apps, mit denen Smart TVs zu diesen Angeboten führen, wächst dramatisch – und somit auch die Notwendigkeit, mit besseren Bedienoberflächen für mehr Übersicht und Orientierung zu sorgen. Alle großen Gerätehersteller präsentieren neue Bedienkonzepte, die den Umgang mit den wachsenden Angeboten aus Web und TV erleichtern. Ein weiterer interessanter Smart-TV-Trend: Viele Hersteller haben sich zu einer „Smart TV Alliance“ zusammengeschlossen, die gemeinsame Spezifikationen für den Internet-Zugang der Geräte festlegt.

Kommandos über Winken und Worte

Die gute alte Fernbedienung kommt mit den vielen neuen Funktionen der jüngsten Smart-TV-Generation an ihre Grenzen. Deshalb arbeiten die Hersteller an neuen Bedienkonzepten. So gibt es beispielsweise Infrarot-Fernbedienungen, die auf ihrer Rückseite eine Tastatur für die Texteingabe haben, oder auf ihrer Frontseite ein Touchpad für Finger-Wischbewegungen. Manche Infrarotsender funktionieren auch wie ein Zeigegerät: Werden sie entsprechend bewegt, steuern sie einen Cursor auf dem Bildschirm.
Die jüngsten Fernsehgeräte können auch freie Gesten wie zum Beispiel Handbewegungen erkennen und interpretieren. Auch die Spracherkennung, eine andere moderne Methode zur Gerätesteuerung, arbeitet immer differenzierter.

Heimvernetzung – der anhaltende Trend

Die Vernetzung von CE-Geräten untereinander und ihre Verbindung mit Haushaltsgeräten, der Heizungsanlage oder der Beleuchtung sind ein weiterer Trend, der in den nächsten Jahren noch an Bedeutung gewinnen wird.
PCs, Notebooks oder Netzwerk-Festplatten speichern heute große Archive digitaler Medien – Bilder, Musik und Videos. Das Heimnetz stellt sie mobilen und stationären Endgeräten zur Verfügung – Smartphones und Tablet-PCs ebenso wie vernetzten Fernsehgeräten. Standards wie UPnP und DLNA erleichtern den Medienverkehr: Die beteiligten Geräte erkennen einander automatisch und können so die digitalen Inhalte über das Heimnetz austauschen.

Die Verbindung von CE- und Haushaltsgeräten erschließt noch viele weitere Nutzungsszenarien: So unterstützt die Vernetzung wirtschaftlichen Energieverbrauch und die Sicherheit in den privaten vier Wänden. All dies wird die IFA 2014 ihren Besuchern mit vielen Produkten, Lösungen und Demonstrationen zeigen.

Anmerkung:

Die ElektroWirtschaft wird in der Septemberausgabe ein IFA-Special mit dem Themenschwerpunkt Vernetzung veröffentlichen. Erscheinungstermin ist der 3. September 2014.

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