Vom energieeffizienten Haus zum intelligenten Netz

Mehr als 100 Energieexperten aus Frankreich und Deutschland kamen am 21. März am größten Standort der Hager Group zu einer Konferenz zusammen. „Smart Grid – ein wichtiger Baustein der Energiewende“ lautete der Titel der Tagung im elsässischen Obernai, bei der auf Einladung der Ingenieurverbände VDI (Deutschland) und Arisal (Frankreich) Fachleute beider Nachbarstaaten über das Energiesystem der Zukunft diskutierten.
Die Konferenz fand bei der Hager Group statt, die mit einer Vielzahl von Forschungsprojekten, Feldversuchen und zukunftsweisenden Energiemanagement-Lösungen momentan zu den Treibern der Europäischen Energiewende gehört.

Energetischer Modellbau in Blieskastel

Ein konkretes Beispiel des ist das neue Forschungs- und Anwendungszentrum der Hager Group im saarländischen Blieskastel. Der 3.000 Quadratmeter-Bau, der im  Herbst 2013 bezogen wurde, ist als eine Art hocheffizientes Kraftwerk ausgelegt, das sich rund ums Jahr zu mindestens zwei Dritteln mit selbst produzierter Energie versorgt. Auf seinem Dach erzeugen Solarpanels Elektrizität aus Sonnenenergie, im Keller wandelt ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk Gas in Wärme und Strom um. Je nach Bedarf wird die erzeugte Energie von einem 100 kWh-Puffer gespeichert. Herz und Hirn des Gebäudes aber ist ein neuartiges Energiemanagementsystem, das auf der einen Seite mit der Photovoltaikanlage, Blockheizkraftwerk sowie öffentlichem Stromnetz gleich drei Energiequellen koordiniert, auf der anderen Seite Wetterprognosen sowie Energiebedarf des Gebäudes erfasst. Rund 5.000 im gesamten Haus verteilte Datenpunkte registrieren in Echtzeit den Energieverbrauch jedes einzelnen Verbrauchers und integrieren ihn in die Rechenmodelle des Managementsystems, das die Hager Group zusammen mit Partnern entwickelt hat. Auf diese Weise können Energieerzeugung und –verbrauch immer besser ausbalanciert und das Gebäude nach einigen Jahren möglicherweise komplett vom öffentlichen Energienetz abgekoppelt werden. Schon jetzt ist absehbar, dass sich die 1.6 Millionen Euro-Investition für Energiekonzept und -managementsystem in weniger als fünf Jahren amortisieren dürfte.

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