Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Produktionsanlagen bietet eine große Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Jedoch gehen mit dem Einzug des Internets in die Fabrikhalle auch Risiken einher. Der ZVEI begrüßt daher die Absicht der neuen Bundesregierung, die Anstrengungen zur Stärkung der Cyber-Sicherheit und zum Schutz vor Wirtschaftsspionage zu verstärken. „Gerade die hoch-innovativen kleinen und mittleren Unternehmen sind besonders von Angriffen aus dem Internet bedroht. Hier müssen die Schutzmaßnahmen deutlich intensiviert werden“, regt Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, an. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als zentrale Anlaufstelle bei Cyber-Angriffen zu etablieren, sei ausdrücklich zu begrüßen. Eine Meldepflicht für Cyber-Angriffe sei jedoch nicht zielführend, da bei Bekanntwerden eines Vorfalls dem Betroffenen unverschuldet ein unverhältnismäßiger Reputationsverlust droht. Aus Sicht der Elektroindustrie ist die Allianz für Cybersicherheit auf Grund ihres kooperativen Ansatzes zwischen Wirtschaft und Politik zu stärken.
Auch auf europäischer und internationaler Ebene sollten Maßnahmen seitens der Bundesregierung ergriffen werden, fordert der ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Mittelbach: „Die Bundesregierung muss bei internationalen Wirtschaftsabkommen die Durchsetzung von EU-Datenschutz- und -Kommunikationsstandards anstreben.“
Neben dem Schutz vor Wirtschaftsspionage weist der ZVEI auch auf die Sicherheitserfordernisse miteinander vernetzter kritischer Infrastrukturen, wie Energie-, Gesundheits-, Kommunikations- und Transportinfrastrukturen, hin. „Wir brauchen ein ganzheitliches Sicherheitskonzept, das sowohl die spezifischen Erfordernisse der einzelnen Infrastrukturen und Anlagen als auch der dazugehörigen Steuerungs-IT umfasst. Die Elektroindustrie, als Bindeglied zwischen der Office- und Maschinen-IT, bietet die erforderlichen Lösungskompetenzen für die entsprechenden Schnittstellen und steht als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung“, sagt Mittelbach.
Quelle: ZVEI