Im August, dem diesjährigen zentralen Ferienmonat, hat die deutsche Elektroindustrie 3,6 Prozent weniger Bestellungen erhalten als im Vorjahr. "Der Rückgang wurde insbesondere durch geringere Inlandsaufträge hervorgerufen", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. "Sie verfehlten ihr Vorjahresniveau um 7,9 Prozent." Bei den Auslandsorders gab es dagegen ein leichtes Plus von 0,7 Prozent. Während die Bestellungen aus der Eurozone hier um 2,3 Prozent nachgaben, zogen die Aufträge aus Drittländern um 2,3 Prozent an. "Alles in allem verläuft die Entwicklung der Auftragseingänge derzeit schwach", so Dr. Gontermann.
Kumuliert von Januar bis August 2014 lagen die Bestellungen für die Branche nur noch 0,3 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Aufträge aus dem Inland stagnierten, die aus dem Ausland stiegen leicht um 0,7 Prozent. Kunden aus dem Euroraum und aus Drittländern orderten dabei 0,9 Prozent bzw. 0,6 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die – um Preiseffekte bereinigte – Produktion der Elektrofirmen fiel im August 2014 um 1,4 Prozent geringer aus als vor einem Jahr. Es war nach Juni der zweite Monat mit einem leichten Rückgang (im Vorjahresvergleich) in diesem Jahr.
Über den Zeitraum von Januar bis August dieses Jahres befindet sich der Branchenoutput noch um 1,7 Prozent gegenüber Vorjahr im Plus. "Vor allem die geopolitischen Spannungen sowie die nur schleppend vorankommende Erholung im Euroraum wirken sich allerdings zunehmend belastend aus", sagte Dr. Gontermann. "Sie erhöhen die Unsicherheit und drücken das Investitionsklima." Entsprechend haben die Elektrounternehmen ihre Produktionspläne im September dieses Jahres per Saldo weiter gesenkt. Immerhin wollen mehr als vier von fünf Branchenfirmen ihre inländische Erzeugung in den nächsten drei Monaten ausweiten oder beibehalten.
Quelle: ZVEI