Die Entwicklung der deutschen Elektroexporte verläuft aktuell immer noch zäh. Im Juni dieses Jahres sind die Ausfuhren der 842.000 Inlandsbeschäftigte zählenden Branche noch einmal um 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 12,9 Mrd. Euro zurückgegangen. „Dieser Rückgang war immerhin geringer als in den beiden vorangegangenen Monaten“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Im Gesamtzeitraum von Januar bis Juli 2013 summierten sich die Exporte der deutschen Elektroindustrie auf 91,4 Mrd. Euro und blieben damit 1,9 Prozent unter ihrem Vorjahreswert.“
Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland verharrten im Juli 2013 mit 10,7 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres lagen sie mit insgesamt 77,6 Mrd. Euro noch 2,5 Prozent unter ihrem entsprechenden 2012er Wert.
Die deutschen Elektroexporte ins gesamte Europa haben zwischen Januar und Juli 2013 um 3,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 55,3 Mrd. Euro abgenommen. Insbesondere die Ausfuhren in die Länder der Eurozone gingen hier um 4,9 Prozent auf 27,8 Mrd. Euro zurück. Dagegen fiel der Exportrückgang nach Osteuropa mit minus 2,5 Prozent auf 14,5 Mrd. Euro vergleichsweise geringer aus. Innerhalb der Eurozone sackten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres vor allem die Branchenausfuhren nach Griechenland um 18,2 Prozent auf 0,5 Mrd. Euro, nach Italien um 16,4 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro, in die Slowakei um 9,1 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro und nach Finnland um 7,5 Prozent auf 0,7 Mrd. Euro ab. Dem stand außerhalb des Euroraums ein recht kräftiger Exportzuwachs nach Russland um 7,6 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro, in die Türkei um 6,2 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro und nach Norwegen um 5,5 Prozent auf 0,7 Mrd. Euro gegenüber.
Das Plus in den ersten sieben Monaten 2013 bei den Elektroexporten nach Amerika (um 0,6 Prozent auf 11,0 Mrd. Euro), Afrika (12,8 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro) und Australien/Ozeanien (2,8 Prozent auf 0,9 Mrd. Euro) hat nicht ausgereicht, um den Rückgang der Ausfuhren nach Europa und Asien (um 0,2 Prozent auf 18,9 Mrd. Euro) vollständig kompensieren zu können. Dabei stellt sich die Situation auch auf den einzelnen Kontinenten sehr unterschiedlich dar: Während etwa von Januar bis Juli die deutschen Elektroexporte nach Brasilien um 2,8 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro und in die USA um 0,5 Prozent auf 7,6 Mrd. Euro zurückgingen, legten sie nach Mexiko kräftig um 13,4 Prozent auf 0,9 Mrd. Euro zu. In Asien ist das Spektrum ähnlich weit. Hier stand einem nur verhaltenen Zuwachs der Branchenausfuhren nach Japan um 0,5 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro ein deutliches Plus nach China um 8,4 Prozent auf 7,4 Mrd. Euro und Südkorea um 11,6 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro gegenüber. „Damit zeigt sich einmal mehr, wie wertvoll es im Rahmen der internationalen Ausrichtung der Branche ist, das Exportportfolio auf eine immer breitere Basis zu stellen“, so Dr. Gontermann.