Unter den G7-Ländern hat Deutschland den höchsten Industrieanteil. Industrie und industrienahe Dienstleistungen stehen hierzulande für ein Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung. Im letzten Jahrzehnt hat die Bundesrepublik als einziger der G7-Staaten ihre Industriequote sogar noch erhöht. Wie die Elektrobranche im Vergleich zu den anderen drei großen Wirtschaftszweigen Deutschlands – Automobil-, Chemie- und Maschinenbauindustrie – dasteht, darüber informiert der ZVEI in einer neuen Benchmarking-Broschüre. Spitze ist die deutsche Elektroindustrie bei der Wertschöpfung in Deutschland.
Ihre Wertschöpfungsquote – also der Anteil der selbst erbrachten Produktionsleistung am gesamten Wert der hergestellten Produkte und Systeme – beträgt 39 Prozent und liegt damit knapp acht Prozentpunkte über dem Durchschnitt im Verarbeitenden Gewerbe. „Ganz vorn ist die Branche außerdem beim Außenhandelsvolumen“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Die Summe aus Ex- und Importen belief sich im Jahr 2012 auf 299 Milliarden Euro – ein Wert, der von keinem anderen deutschen Industriezweig erreicht wurde.“ Top-Abnehmer der deutschen Elektroausfuhren waren im letzten Jahr die USA vor China und Frankreich. Bereits 34 Prozent der Elektroexporte gehen jedoch in die aufstrebenden Schwellen- und Entwicklungsländer. Ebenfalls in der neuen Publikation enthalten: ein Vergleich der Mitarbeiterzahlen im In- und Ausland. So beschäftigte die deutsche Elektroindustrie im Jahr 2012 in Deutschland mehr als 841.000 Personen. Hinzu kommen 665.000 Frauen und Männer im Ausland. Diese weltweit rund 1,5 Millionen Arbeitnehmer machen die Branche zur Nummer zwei bei der Gesamtmitarbeiterzahl.
Ihre Ausgaben für die Entwicklung und Einführung von Produkt- und Prozessinnovationen hat die deutsche Elektrobranche zuletzt kräftig gesteigert: um 22 Prozent auf gut 17 Milliarden Euro. Das Innovationstempo in der Elektroindustrie ist traditionell hoch. Ideen werden schnell in marktreife Produkte umgesetzt. Mit Produktneuheiten erzielte die Branche zuletzt 36 Prozent ihres Umsatzes. Im Verarbeitenden Gewerbe liegt dieser Anteil elf Prozentpunkte niedriger, für die deutsche Wirtschaft insgesamt beträgt er 14 Prozent. Für Forschung und Entwicklung wiederum hat die Elektroindustrie im Jahr 2012 insgesamt 13,5 Milliarden Euro aufgewendet. Die Branche stellt außerdem mit über 79.000 Beschäftigten im F&E-Bereich etwa ein Viertel des gesamten Forschungs-Personals in Deutschland. Positiv zu verzeichnen ist zudem, dass die Unternehmen der deutschen Elektroindustrie mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 41 Prozent inzwischen betriebswirtschaftlich noch besser dastehen als schon vor der Wirtschafts- und Finanzkrise. „Zusammenfassend belegt der jüngste Branchenvergleich noch einmal die Spitzenstellung der Elektroindustrie bei den drei I’s: Innovationen, Investitionen und Internationalisierung“, so Dr. Gontermann.
Die ZVEI-Broschüre „Benchmarking – Die deutsche Elektroindustrie im Branchenvergleich“ steht Ihnen nebenstehend zum Download zur Verfügung. Der Verband publiziert jedes Jahr Benchmarking-Broschüren, aktuell (2013) ist wieder das intersektorale Benchmarking Thema.