Die Energiewende kann nur erfolgreich sein, wenn der Effizienzgedanke insgesamt Priorität bekommt. Dies gilt sowohl für das zukünftige Energiesystem, insbesondere den Energieverbrauch, genauso aber auch für die gesetzlichen Rahmenbedingungen. „Wir brauchen schnellere und entschiedenere Schritte“, verlangte ZVEI-Präsident Friedhelm Loh im Rahmen des ZVEI-Jahreskongresses am Mittwoch in Berlin. „Dann kann dieses Jahrhundertprojekt gelingen – unser Land hat dabei die einmalige Chance, der Welt zu zeigen, dass der intelligente Umbau der Energieversorgung in einer Industrienation möglich ist.“ Die dazu notwendigen Technologien seien vorhanden, sie kämen größtenteils aus der Elektroindustrie und stünden für eine effiziente Umsetzung der Energiewende bereit, so Loh.
Der Systemwechsel verursache derzeit allerdings Ineffizienzen, ergänzte ZVEI-Vizepräsident Michael Ziesemer. „Dies führt zu unnötig hohen Strompreisen, die zunehmend auch bei unserer Industrie ein wichtiges Thema sind. Wir stehen im harten internationalen Wettbewerb und Kostensteigerungen führen zu Nachteilen. Nötig ist daher ein neues Marktdesign.“ Das EEG müsse einen verlässlichen Pfad zur Markt- und Systemintegration der Erneuerbaren Energien aufzeigen. Energieeffizienz müsse Priorität bekommen: im Gebäude, in der Industrie und im öffentlichen Bereich. Die Anreizregulierung habe ausreichende Investitionen in das Verteilnetz zu gewährleisten. Die Marktregeln und Zuständigkeiten in einem Smart Grid müssten festgelegt werden. Flexibilitätsoptionen bei Erzeugung und Verbrauch seien zu nutzen. Dies umfasse auch die Verwendung von Speichern. Das zukünftige Marktdesign werde vor allem auf diese Elemente zu achten haben, wenn es um ein effizientes und wirtschaftlich tragbares Energiesystem der Zukunft geht, verlangte Ziesemer. Ziesemer weiter: „Wir müssen die Energiewende jetzt voranbringen und wir müssen es an vielen einzelnen Stellen tun, vor allem dort, wo konkrete Erfolge mit vorhandener Technik sofort zu realisieren sind und sich obendrein rechnen.“