„Wir begrüßen, dass sich die Europäische Kommission bei der Reform des Antidumpingrechts nach Jahren des Stillstands in die richtige Richtung bewegt. Trotz starken Gegenwinds aus großen Teilen der europäischen Industrie hat sie mit ihrem moderaten Vorschlag Mut bewiesen und einige sinnvolle Vorschläge des Handels übernommen, die für mehr Transparenz und Vorhersehbarkeit sorgen können. Wermutstropfen bleibt, dass die Kommission beabsichtigt, die Möglichkeit auszuweiten, Untersuchungen von Amts wegen einzuleiten. Dies birgt die Gefahr einer Proliferation von Antidumpingverfahren.“ Dies erklärte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), in Berlin anlässlich der heutigen Veröffentlichung der Vorschläge der Europäischen Kommission für die Modernisierung der Handelsschutzinstrumente.
„Die Anzahl neu eingeleiteter Antidumping-Verfahren in der EU ist immer noch unverändert hoch, obwohl sich aufgrund der fortschreitenden internationalen Arbeitsteilung die Produktions- und Lieferketten in den letzten Jahren erheblich ausgeweitet haben. Jüngste Belege dafür, dass die Wirtschaft hier mit einem längst überholten, anachronistischen System konfrontiert wird, sind die aktuellen Antidumpingfälle zu Solarmodule und Keramikgeschirr aus China. Besonders bei dem Verfahren über Solarmodule wird deutlich, dass in vielen Fällen Strafzölle einen wesentlich größeren Schaden in der EU-Wertschöpfungskette verursachen, als sie Nutzen bringen. Wir unterstützen die betroffene, europäische Verwender-Industrie in ihrem Bemühen um offene und freie Märkte. Die ist nicht nur aus handelspolitischer Sicht von entscheidender Bedeutung, sondern auch in Hinblick auf die Umsetzung der Energiewende“, so Börner abschließend.