Die Novellierung der Ausbildung soll die Berufe im Elektrohandwerk nachhaltig stärken und zukunftsfähig machen. Mit dem Elektroniker/in Gebäudesystemintegration entsteht ein neuer Ausbildungsberuf, der den Anforderungen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, Rechnung trägt. Nun erfolgt die Antragstellung. Damit könnte ab 2021 nach der neuen Verordnung ausgebildet werden.
Digitalisierung und Energiewende als Treiber
Die dynamische Entwicklung dieser Bereiche sowie die zunehmende Digitalisierung veranlassten den Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) frühzeitig, die bisher bestehenden Ausbildungsberufe unter die Lupe zu nehmen und zu prüfen, inwieweit sich Inhalte aus den neuen Wachstumsbereichen in die Ausbildung integrieren lassen. Schließlich gilt es, die Weichen dafür zu stellen, dass das E-Handwerk nachhaltig für künftige Entwicklungen gerüstet ist und über entsprechend qualifizierte Nachwuchskräfte verfügt.
Entwicklung der Auszubildendenzahlen
Bei der Analyse der bestehenden Struktur stellte sich heraus: Die zusätzlichen Inhalte sind zu umfangreich, um sie in die bislang existierenden Ausbildungsberufe zu integrieren. Auch sind seit der letzten Novellierung der Ausbildungsverordnung im Jahr 2007 Technologien in einigen Bereichen stärker zusammengewachsen. Ein weiteres Argument für eine Neuordnung waren die vom ZVEH zur Beurteilung herangezogenen Auszubildendenzahlen. So zeigte sich trotz der erfreulicherweise kontinuierlich steigenden Auszubildendenzahl in den E-Handwerken (2018: + 4,2 Prozent), dass die Nachfrage nicht für alle Ausbildungsgänge gleich groß ist. Während beispielsweise die Zahl der Auszubildenden bei den Elektronikern der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik stark zulegte, ging sie im Bereich Informationselektronik sowie Systemelektronik zurück. Und noch ein anderer Trend ist zu beobachten: Immer mehr Auszubildende verfügen über eine Hoch- oder Fachhochschulreife.
Die neuen Ausbildungsberufe
Mit der Neuordnung der Ausbildungsberufe reagiert der Verband auf die Entwicklungen in der Technik und am Markt.
Der
Elektroniker
differenziert sich künftig nur noch in zwei Fachrichtungen: Energie- und Gebäudetechnik sowie Automatisierungs- und Systemtechnik. Dabei bleibt der Elektroniker/in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik erhalten, ebenso der Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik. Bewährte Strukturen werden beibehalten, Themen aus den Bereichen Digitalisierung und Energiewende fließen jedoch in die Lerninhalte ein.
Mit dem
Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration
schafft der ZVEH einen Ausbildungsberuf, der den hohen Anforderungen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, Rechnung trägt. Der zukünftige Ausbildungsberuf ist damit der erste im gesamten Handwerk, der vor dem Hintergrund der Digitalisierung geschaffen wurde!
Der Ausbildungsgang
Systemelektroniker/in
verschmilzt mit dem Elektroniker/in Fachrichtung Automatisierungstechnik zum Elektroniker/in Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik.
Der zukünftige Ausbildungsberuf Informationselektroniker/in bündelt die Inhalte aus den bisherigen Ausbildungsberufen Informationselektroniker/in Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik sowie Schwerpunkt Bürosystemtechnik und dem Elektroniker/in Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik.
Neue Struktur
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Elektroniker/in
o FR Energie- und Gebäudetechnik
o FR Automatisierungs- und Systemtechnik
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Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration – neu !
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Informationselektroniker/in
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Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik
Quelle: ZVEH