Welche Technik-Begriffe sind den Nutzern bekannt? Wie sind die Einstellungen der Verbraucher zu Künstlicher Intelligenz (KI)?
So lauteten einige Fragen einer repräsentativen Studie mit der Befragung von 2.000 Haushalten in Deutschland, die im Mai dieses Jahres im Auftrag der gfu Consumer & Home Electronics GmbH durchgeführt wurde.
Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, stellte die Ergebnisse der gfu Studie 2019 am 10. Juli im Rahmen des Veranstaltungsformats gfu Insights & Trends vor rund 300 Journalisten sowie Teilnehmern aus Handel und Industrie vor.
Bekanntheit von Technik-Begriffen
Auf die Frage, wie gut sie verschiedene Begriffe kennen, zeigte sich folgendes Ergebnis:
Künstliche Intelligenz – KI 70 Prozent
5 G 55 Prozent
OLED 32 Prozent
HDR 26 Prozent
Besonders der Begriff 5G konnte im Vergleich zur gfu Studie 2018 (26 Prozent) deutlich an Bekanntheit zulegen. Nach KI wurde 2019 erstmals gefragt.
Wie sind die Einstellungen der Verbraucher zu Künstlicher Intelligenz?
Künstliche Intelligenz steht im Mittelpunkt der Vortragsveranstaltung gfu Insights & Trends. Entsprechend nehmen auch die Studienergebnisse zu KI einen breiten Raum ein.
Nach ihrer generellen Einstellung zu KI und welche Technologien die Befragten bereits nutzen, oder deren Nutzung planen, gefragt, ergab sich folgendes Ergebnis: Im Bereich Verkehr gaben 80 Prozent an, KI bereits zur Verkehrsleitung zu nutzen, oder planen eine Nutzung. 44 Prozent beträgt der entsprechende Prozentsatz für autonomes Fahren.
Den größten Nutzen von KI-Technologie sehen 55 Prozent in der Medizintechnik, jeweils 47 Prozent in der Gesichtserkennung und Verkehrslenkung sowie 45 Prozent in der industriellen Fertigung (Mehrfachnennungen waren möglich).
Für bestimmte KI-Anwendungen zeigen die Studienergebnisse eine starke Polarisierung zwischen den Altersgruppen. So sehen 42 Prozent der 16 bis 39 Jährigen den größten Nutzen von KI für den Bereich Smart Home. In der Altersgruppe über 59 sind es nur 14 Prozent und über alle Altersgruppen sind es 29 Prozent. Beim autonomen Fahren sind es ebenfalls die 16 bis 39 Jährigen, die mit 35 Prozent den größten Nutzen sehen. Bei den über 60+ Jährigen sind es ebenfalls 14 Prozent und insgesamt sind es 25 Prozent.
Befragt nach den Gründen für Skepsis hinsichtlich Künstlicher Intelligenz nannten 60 Prozent der Studienteilnehmer den Schutz der Privatsphäre. 59 Prozent halten die Technologie noch nicht für ausgereift. 56 Prozent befürchten eine umfassende Kontrolle durch KI und 38 Prozent sehen keinen Mehrwert (Mehrfachnennungen waren möglich).
Eine weitere Frage bezog sich auf die wirtschaftlichen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz. 62 Prozent gaben an, dass KI aufgrund neuer Anwendungen neue Märkte öffnen wird. 60 Prozent sehen KI als wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit an. Dass KI den Arbeitsalltag erleichtern wird, glauben 58 Prozent. Differenziert ist die Betrachtung hinsichtlich der Arbeitsplätze: So denken zwar 24 Prozent, dass KI neue Arbeitsplätze schafft, aber 64 Prozent befürchten den Abbau von Arbeitsplätzen (Mehrfachnennungen waren möglich).
Welche Länder vermuten die Befragten bei KI als führend?
Diese abschließende Einschätzung brachte folgende Rangliste: Platz eins mit 76 Prozent China, gefolgt von den USA mit 67 Prozent und Japan mit 50 Prozent. Die Position Deutschlands schätzten die Befragten mit 32 Prozent auf Platz vier ein.
Quelle: gfu