Rund 63 Prozent der Beleuchtungskosten in Deutschland entfallen auf Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Welche wirtschaftlichen Potentiale effiziente Systeme hier bieten und wie Hemmnisse überwunden werden können, haben das Fraunhofer ISI und das IREES untersucht. Um die Zahl der Umsetzungen zu erhöhen, empfehlen sie unter anderem ein Mietmodell. Neben der Kostenersparnis ist auch der Zusatznutzen durch bessere Arbeitsbedingungen und optimierte Prozesse wichtig.
In Deutschland werden jährlich 206 Terawattstunden Strom für Beleuchtung verbraucht. Wie durch effizientere Systeme Kosten gespart werden können und welche Hemmnisse es für den Einsatz gibt, haben das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien IREES in einer gemeinsamen Studie analysiert. Dafür nutzten die beiden Institute Daten zu mehr als 1.000 Maßnahmen, die sie zwischen 2009 und 2018 bei der Begleitung von knapp 60 Energieeffizienznetzwerken gewonnen haben. Zusätzlich befragten sie 54 Unternehmen aus diesen Netzwerken.
Die Ergebnisse zeigen, dass es in Unternehmen hochrentable Energieeinsparpotentiale gibt, vor allem durch die rasante Entwicklung von LED: Diese Technologie hat alle anderen Beleuchtungsquellen hinsichtlich ihrer Energieeffizienz innerhalb von zehn Jahren überholt, die Kosten stark gesenkt und gleichzeitig die Lichtausbeute gesteigert. Die Autorinnen und Autoren der Studie erwarten sogar weitere Effizienzsteigerungen und Preisreduktionen.
Bei den befragten Unternehmen besteht bei knapp zwei Dritteln die Beleuchtungsanlage bis zur Hälfte aus LED-Technik, bei 15 Prozent sind mehr als drei Viertel der Beleuchtung damit ausgestattet. Als Gründe, die gegen einen vollständigen Wechsel zur LED-Technologie sprechen, wurden vor allem die schrittweise Umrüstung sowie zu hohe Kosten genannt (siehe Abbildung 1).
Für Energieeffizienzinvestitionen in Unternehmen wird in der Regel eine Amortisationsdauer unter drei Jahren erwartet, was ein entscheidendes Hemmnis für die Umsetzung ist. In der Vergangenheit wurde versucht, die Wirtschaftlichkeit durch Zuschüsse zu verbessern. Das sei laut der Studie aber nicht der richtige Ansatz, da dies relativ hohe Zuschüsse zu eigentlich hochrentablen Technologien bedeute, die nur aufgrund unternehmensinterner Anforderungen an die Amortisationszeit nicht umgesetzt würden.
Quelle: Fraunhofer Institut