Im Mai 2019 sind die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie um 3,5 Prozent hinter ihrem entsprechenden Vorjahreswert zurückgeblieben. Während die Bestellungen aus dem Inland um 3,9 Prozent zulegen konnten, sackten die Auslandsaufträge um 9,0 Prozent ab. Dabei waren die Bestellungen aus dem Euroraum mit minus 2,6 Prozent weniger stark betroffen als die Aufträge aus Drittländern mit minus 12,3 Prozent.
Im Gesamtzeitraum von Januar bis Mai dieses Jahres steht damit ein moderates Auftragsminus von 2,2 Prozent gegenüber Vorjahr zu Buche. Hier erhöhten sich die Inlandsbestellungen leicht um 0,3 Prozent, wohingegen ausländische Kunden 4,1 Prozent weniger orderten. Die Aufträge aus der Eurozone gaben in den ersten fünf Monaten 2019 um 1,7 Prozent nach, die aus Drittländern um 5,4 Prozent.
Die – um Preiseffekte bereinigte – Produktion der heimischen Elektrounternehmen hat dagegen im Mai um 3,4 Prozent gegenüber Vorjahr zugenommen. Aggregiert von Januar bis Mai ging sie jedoch etwas zurück (- 1,1 Prozent).
Die nominalen Erlöse beliefen sich im Mai auf 16,0 Milliarden Euro, womit sie ihren Vorjahreswert um 4,1 Prozent übertrafen. Der Inlandsumsatz stieg um 4,6 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro und der Auslandsumsatz um 4,0 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Zwischen Januar und Mai 2019 erhöhten sich die aggregierten Branchenerlöse um 1,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf 78,6 Milliarden Euro. Hier kamen die Umsätze mit inländischen Kunden um 1,5 Prozent auf 36,9 Milliarden Euro voran und die mit ausländischen stiegen um 1,9 Prozent auf 41,7 Milliarden Euro.
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie ist im Juni dieses Jahres leicht gesunken – auf den niedrigsten Wert seit Herbst 2014. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen etwas ungünstiger aus als im Vormonat. Unterm Strich befindet sich der Wert für das Geschäftsklima aber immer noch knapp im expansiven Bereich. Und die Exporterwartungen haben sich im Juni verbessert. Hier liegt der Saldo aus positiven und negativen Antworten jetzt bei plus fünf Prozentpunkten – und damit vier Punkte höher als noch im Mai.
„Alles in allem fehlt es der Elektrokonjunktur derzeit an einer klaren Richtung, zumal sich die Entwicklung der einzelnen Fachbereiche äußerst heterogen darstellt“, fasste Dr. Andreas Gontermann, ZVEI-Chefvolkswirt, zusammen. „Das passt zur gegenwärtig großen Unsicherheit darüber, welchen Weg Welthandel und Weltwirtschaft als nächstes einschlagen werden.“
Quelle: ZVEI