Am 26. Juni 2019 fand die jährliche ETIM-Mitgliederversammlung in Frankfurt statt. Der 1. Vorsitzende, Thorsten Ludewig, gab einen Überblick zu den aktuellen Entwicklungen der Geschäftsbereiche Elektro und SHK. So konnte er berichten, dass nach der Gründung von ETIM International im Jahr 2008 mit sechs Ländern, die Zahl der Mitglieder in diesem Jahr mit Portugal und Slowenien auf mittlerweile 21 Länder gesteigert werden konnte.
Ende 2018 hat sich ETIM Deutschland dazu entschieden den neuen Geschäftsbereich “Werkzeuge, Eisenwaren und Betriebsausstattung“ WEBA ins Leben zu rufen, um die Integration des proficlass-Datenmodells zu ermöglichen. Die ETIM Fachgruppe Beschlag / Sektor WEBA hat ihre Arbeit aufgenommen, berichtete Ludewig in Frankfurt.
Weiter wurde bekannt gegeben, dass am Rande der Hannover Messe am 2. April 2019 das Memorandum of Understanding für die Kooperation zwischen ETIM International und eCl@ss von Jan Janse und Markus Reigl unterzeichnet wurden. Die Kooperation hat das Ziel, das seit Jahren entwickelte Mapping auf Klassen- und Merkmalsebene zwischen den beiden Standards ETIM und eCl@ss weiter zu vervollständigen.
Ansgar Redder, ITEK GmbH, berichtete aus dem Geschäftsbereich Digitale Schnittstellen und teilte mit, dass die Pilotphase für ELBRIDGE 2.0 begonnen hat. Seit 2017 ist die von ETIM Deutschland entwickelte ELBRIDGE Schnittstelle im Einsatz. Sie verbindet die Konfiguratoren der Hersteller mit den Shops der Händler und ist ein neuer Baustein im automatisierten Produktauswahl- und Bestellprozess.
Die bisherige Version 1.0 sieht vor, dass der Handwerker im Großhandelsshop angemeldet ist und von dort den benötigten Konfigurator des Herstellers aufruft. Mit ELBRIDGE 2.0 wird ein wichtiges Anwendungsszenario ergänzt: Der Handwerker ruft den Konfigurator direkt über die Website der Industrie auf und übernimmt die Konfiguration anschließend in den gewünschten Großhandelsshop.
Einen weiteren Agendapunkt stellte die Information über die Idee der Entwicklung einer zentralen Datenplattform über den VEG dar, Open Data Check, die derzeit in Abstimmung ist.
BIM
Einen ausführlichen Überblick zum Thema BIM gaben anschließend Klaus Jung , ZVEI und Heiko Dehne, 4mediaselling. Seit Dezember 2018 hat das ETIM-BIM-Kompetenzteam seine Arbeit aufgenommen. Es besteht aus Spezialisten aus den Unternehmen ABB/Busch-Jaeger, DEHN & SÖHNE, Hager, JUNG und OBO Bettermann.
Aktuell werden die Anforderungen von BIM für die Elektrobranche über die verschiedenen Planungs- und Lebenszyklen der Gebäude erarbeitet sowie erste Pilot-BIM-Objekte erstellt. Das Ziel der Arbeitsgruppe ist es, einen möglichst pragmatischen Weg für die Elektrobranche zu erarbeiten, mit dem die Mitgliedsunternehmen von ETIM ohne doppelte Pflege von Artikelinformationen BIM-fähig werden.
Mit dem bereits bestehenden ETIM-Klassifizierungsmodell gibt es bereits heute eine sehr gute Grundlage für die neuen Anforderungen, die aufgrund von BIM zu erfüllen gilt. Er machte deutlich, dass schnell reagiert werden müsse und zeigte den Unterschied zwischen “Closed BIM” und dem Ziel “Open BIM” auf, das über offene Standards und Schnittstellen verfügt. Eine schnelle Branchenlösung sei unabdingbar, waren sich die Anwesenden einig.