Gemeinsam mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel startet heute der Girls’Day 2019 mit einer Auftaktveranstaltung im Bundeskanzleramt. Zum deutschlandweiten Aktionstag am 28. März lernen Mädchen und junge Frauen in tausenden Angeboten von Unternehmen und Organisationen Berufsbilder kennen, in denen bislang nur wenige Frauen eine Ausbildung machen oder arbeiten. Seit 18 Jahren richtet die Initiative D21, in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V., und gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt den Auftakt aus. In einem “Technik-Parcours” von acht Ausstellern erhalten dieses Jahr 24 Schülerinnen aus Berlin Einblicke in die Vielseitigkeit von MINT-Berufen.
Ungleiche Verteilung zwischen Mädchen und Jungen in MINT-Berufen
Nach wie vor entscheiden sich deutlich mehr Jungen als Mädchen für die sogenannten MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Der bundesweite Girls’Day ermöglicht Mädchen und jungen Frauen bereits während der Schulzeit praktische Einblicke in diese Berufsmöglichkeiten und Begegnungen mit weiblichen Vorbildern in den Branchen.
“Mit dem Girls’Day zeigen wir den Mädchen und jungen Frauen Perspektiven auf: Sie erfahren hautnah, dass sie die technischen oder naturwissenschaftlichen Berufe nicht nur können, sondern diese konkret, sozial, kreativ, lebendig und spannend sein können. Berufsentscheidungen sollten unabhängig vom Geschlecht sein und wir wollen dazu beitragen, dass sich junge Menschen an ihren Talenten und Interessen orientieren – und nicht an überholten Rollenbildern”, so Prof. Barbara Schwarze, Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V., das bundesweit den Girls’Day koordiniert, und Präsidiumsmitglied der Initiative D21.
Positive Wirkung des Girls’Days
Rund 1,8 Millionen Girls’Day-Plätze gab es insgesamt seit 2001. 40 Prozent der Teilnehmerinnen gaben an, dass sie die Erfahrungen des “Mädchen-Zukunftstags” für eine spätere Ausbildung motivierte. Auch für Unternehmen und Institutionen lohnt sich die Teilnahme: Ein Drittel erhielt bereits Bewerbungen von Teilnehmerinnen – und 65 Prozent davon fanden in ihnen Auszubildende oder Praktikantinnen. Der Girls’Day ist auch international ein Erfolg und findet mittlerweile in 23 Ländern statt.
Ausgeprägte Digitalkompetenzen bei jungen Frauen
Die jungen Generationen der 14- bis 29-Jährigen sind die digitalaffinste Altersgruppe in Deutschland, wie die Studie “D21-Digital-Index 2018 / 2019” belegt. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind hier weniger stark ausgeprägt als in der Gesamtbevölkerung. Hinsichtlich der bewussten Internetnutzung haben junge Frauen sogar leicht die Nase vorn: Sie recherchieren kompetenter, nutzen mehr unterschiedliche Quellen und sind vorsichtiger beim Verbreiten sensibler Daten.
“Digitalkompetenzen sind in immer mehr Berufen essenziell – insbesondere im MINT-Bereich. Viele junge Frauen bringen diese als ‘Digital Natives’ mit und haben damit hervorragende Voraussetzungen, sie auch für ihre berufliche Perspektive zu nutzen”, so Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21. “Der Girls’Day soll die Mädchen und jungen Frauen darin bestärken, das ganze Spektrum der Berufsmöglichkeiten zu entdecken und mutig nach vorne zu schauen.”
Quelle: Girls’ Day