Sustain2: Smarte Effizienz für Kommunen

Im Interview mit der ElektroWirtschaft gibt Patrick Henkel, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der RWTH Aachen, Einblicke in das kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekt Sustain 2. Gemeinsam mit Verena Dannapfel hat er über vier Jahre hinweg an Lösungen gearbeitet, um Effizienzlücken in Kommunen und Quartieren zu schließen. Henkel spricht über die Herausforderungen des Projekts, die Bedeutung von Open-Source-Technologien und seine Vorstellungen von der Stadt der Zukunft.

ElektroWirtschaft: Worum ging es in dem Forschungsprojekt „Sustain2 – Digitalisierung kommunaler Liegenschaften mittels Energie-Cloud-Systemen“ kurz zusammengefasst?

Patrick Henkel: Sustain2 ist das Nachfolgeprojekt von Sustain1, in dem es um kommunale Energiemanagementlösungen mit dem Fokus auf die Stadt Bottrop ging. In Sustain2 haben wir diese Ansätze in die Praxis umgesetzt: 25 kommunale Gebäude mit unterschiedlichen Energiesystemen und Monitoring-Technologien wurden ausgewählt, um drei Cloud-Systeme zu testen und eine zentrale Plattform zu schaffen, die alle Daten vereint. Dann haben wir anhand der aufgezeichneten Daten automatisierte Betriebsoptimierungen und Mensch-Maschine-Interaktionen durchgeführt, mit denen die Stadt Bottrop den Zustand und die Effizienz ihrer Gebäude besser überwachen und optimieren kann.

ElektroWirtschaft: Welche Herausforderungen mussten bewältigt werden, um diese Effizienzlücken in Gebäuden und Quartieren zu identifizieren und gezielt anzugehen?

Patrick Henkel: Eine zentrale Herausforderung war die Vielfalt der Gebäude und ihrer Energiesysteme: Schulen, Verwaltungsgebäude, Sporthallen und Schwimmbäder – jedes mit spezifischen Eigenheiten und Fehlerquellen. Von 255 betrachteten Gebäuden verfügten 80 über eine Gebäudeleittechnik, von denen wiederum nur neun per Fernzugriff überwacht werden konnten. Die Installation von Fernauslesungen für abrechnungsrelevante Messstellen wie Gas, Fernwärme, Strom oder Wasser konnten wir nur in Kooperation mit den Netzbetreibern durchführen. Herausfordernd war, dass der Austausch entweder hohe Kosten verursachte oder von Netzbetreibern aufgrund der geplanten Digitalisierung in den nächsten Jahren erst zu einem späteren Zeitpunkt eingeplant war. Dies erschwerte die Integration unterschiedlicher, proprietärer Sensor-Systeme und eine einheitliche Datenverarbeitung.

Den vollständigen Artikel finden Sie in unserer neuen Ausgabe: 11/2024

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