Anlässlich des Industriegipfels, zu dem Bundeskanzler Olaf Scholz am 29.Oktober 2024 eingeladen hat, wurde die Senkung der Energiekosten für Unternehmen diskutiert. Hauptgeschäftsführer von Bitkom, Dr. Bernhard Rohleder kritisiert, dass die aktuelle Diskussion zur Strompreisentlastung sich zu stark auf die herstellende Industrie konzentriert.
„Gerade für die digitale Wirtschaft stellen die im europäischen Vergleich sehr hohen Stromkosten einen massiven Standortnachteil dar, wovon indirekt die gesamte Wirtschaft betroffen ist.” Er fordert daher nicht nur niedrigere Strompreise für produzierende Unternehmen, sondern auch für digitale Infrastrukturen wie Rechenzentren und Telekommunikationsnetze. Nur so könne Deutschland langfristig im Bereich zukunftsweisender Technologien wettbewerbsfähig bleiben.
Aktuell machen die Stromkosten in Rechenzentren bis zu 50 Prozent der Betriebskosten aus. Trotz einer signifikanten Steigerung der Energieeffizienz in den letzten Jahren, müssen Betreiber nach wie vor hohe Preise zahlen. Ende 2022 lagen die Stromkosten pro Kilowattstunde in Deutschland fast doppelt so hoch wie in Frankreich und rund 50 Prozent über den Preisen in Schweden und den Niederlanden.
Rohleder sieht die Senkung der Betriebskosten für Rechenzentren sowie für Breitband- und Mobilfunknetze als entscheidende Investition in die Zukunftsfähigkeit und digitale Souveränität Deutschlands.