Louise Maizières, Referatsleiterin für Wasserstoff, Wärme und alternative Antriebe bei der Deutschen Industrie und Handelskammer (DIHK), spricht im Interview mit ElektroWirtschaft über die Zukunft der Mobilität, die Akzeptanz von Wasserstoff sowie die notwendige Verknüpfung von Energie- und Verkehrssektor.
ElektroWirtschaft: Wie sehen Sie die Zukunft der Mobilität in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf die Integration verschiedener Energiequellen wie Elektrizität, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe?
Louise Maizières: Die Zukunft der Mobilität in Deutschland wird im Straßenverkehr stark von der Elektromobilität geprägt sein. Sie bietet das größte Potenzial, um kurzfristig signifikante Fortschritte in Richtung CO2-Reduktion zu erzielen.
Allerdings bestehen noch erhebliche Herausforderungen: Dazu gehören der notwendige Ausbau der Infrastruktur, die Integration von Speichern und der Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Stromkosten sind und bleiben nach unserer Einschätzung aber hoch und damit ein Hindernis für den Umstieg auf E-Mobilität.
Ein weiterer kritischer Punkt ist der Aufbau einer flächendeckenden Schnellladeinfrastruktur, insbesondere außerhalb von Ballungsräumen. Dies ist vor allem für Logistikunternehmen kaum zu überwinden.
Im Schwerlast-, aber auch im Schiffs- und Flugverkehr gibt es engere Grenzen für die Elektrifizierung. Hier dürften Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe eine wesentliche Rolle. Diese alternativen Energieträger bieten eine praktikable Lösung, insbesondere für Bereiche, in denen Batterien aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts keine wirtschaftliche Option darstellen. Wasserstoffbasierte Kraftstoffe und Biokraftstoffe wie HVO-Diesel können teilweise sogar ohne größere Anpassungen in bestehenden Flotten eingesetzt werden, was ihre Attraktivität für die Industrie und den Güterverkehr zusätzlich erhöht. Das ermöglicht auch wichtige CO2-Einsparungen, weil auch die Produktion von Fahrzeugen energie- und rohstoffintensiv ist. Die Defossilisierung des Schwerlast-, Schiffsund Flugverkehrs hängt also stark vom Wasserstoff-Markthochlauf ab.
Das komplette Interview lesen Sie in der ElektroWirtschaft 10-2024.